Bereits zum siebten Mal veranstaltet Attac Karlsruhe einen Kongress gegen die wachsende Armut in Deutschland und für soziale Gerechtigkeit. Dass (Kinder-) Armut auch in Karlsruhe ein Thema ist, ist nicht neu, die Beiertheimer Tafel beispielsweise versorgt eine immer größer werdende Anzahl von Bedürftigen, viele von ihnen Kinder. Die Attac-Mitglieder fordern keine Almosen, sondern eine gerechte Verteilung des Vermögens – eine UmFAIRteilung. Bekannte Persönlichkeiten werden – ohne Honorar – zum Thema referieren. Psychologe Georg Rammer, weist auf die Halbwahrheiten hin, durch die die deutsche Wirklichkeit ständig schöngeredet werden soll. So brachten etwa alle großen Zeitungen die dpa-Meldung: „Mitten in der europäischen Schuldenkrise sind die Menschen in Deutschland so reich wie nie zuvor.“ Die Menschen? „Vom steigenden Reichtum hat nur eine winzige Minderheit der ohnehin schon immens Reichen etwas gesehen“, sagt Rammer. Ein Prozent an der Spitze der Einkommensskala, also die Reichsten, hat fast so viel Geldvermögen wie 99% der Bevölkerung, hebt er hervor. „Armut essen Seele auf. Reichtum auch“, ist das Thema des Vortrags von Rammer. Über die Methoden der Verfälschung referiert Professor Georg Bosbach, Mitautor des Buches „Lügen mit Zahlen“. Mit Hilfe von Statistiken und Grafiken wird schamlos der Eindruck von Objektivität und Exaktheit vorgetäuscht. Der ehemalige Bundesrichter Wolfgang Neskovic, derzeit Mitglied des Bundestages, stellt seinen Beitrag unter das Motto: „Soziale Grundrechte verwirklichen!“. Jutta Sundermann, Mitbegründerin von Attac Deutschland, erläutert die bundesweite Kampagne umFAIRteilen. Zwischen den Vorträgen gibt es jazzige Unterhaltung mit Wolfgang Klockewitz und Yvonne Arnitz von der Gruppe Double Tonic. (Zitate aus Attac-Infos)
Sa., 12.01., 14:00 Uhr, Tollhaus, Schlachthausstraße 1, 76131 Karlsruhe
Rainer von Vielen > Mit seinem Bastard-Pop-Punk-HipHop sorgt Rainer von Vielen für den Ausklang des Attac Kongresses. Außergewöhnliches Songwriting und anarchisch angehauchte Slogans haben den in Berlin lebenden Allgäuer Musiker bekannt gemacht. Er verwurstet das Beste aus den letzten zwanzig Jahren Musikgeschichte und hat von zarten Popsongs bis hin zu elektronischen Clubhits alles im Repertoire. Das ist abwechslungsreicher Battle-Electro-HipHop-Pop, von Gesellschaftskritik geprägt und zudem noch lyrisch. Nicht nur für Besucher des Attac-Kongresses.> Sa., 12.01., 20:00 Uhr, Tollhaus, Schlachthausstraße 1, 76131 Karlsruhe