Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2010
Verschiedenes Meldungen

 

Knutschfleck

NDW, bunte Kostüme und gute Laune

Die „echte“ neue deutsche Welle war schon gut zehn Jahre lang abgeebbt, aber diese Schlager waren immer noch irgendwie in der Luft. „Rock Me Amadeus“, „Ich will Spaߓ, „Major Tom“, „Sternenhimmel“, „Skandal im Sperrbezirk“ - 1995 war die Geburtstunde von Knutschfleck, der Band.
Die stolze Zwischenbilanz sind mittlerweile 1000 gespielte Konzerte mit begeisterten Fans aller Altersklassen.

Das hätte er nie geglaubt, damals, sagt Sänger Christian Fritz – den alle nur „Fritz“ nennen. Damals lief es gut, und er hätte der Band vielleicht zwei, drei Jahre gegeben, bei gutem Rückenwind, und den hatten sie damals.
Fritz jobbte als DJ im Krokodilkeller, als er für die noch neue Band geworben wurde – seine erste Band. Die Musik, das Konzept sagte ihm zu: „Für mich war das nie tot, ich hab’ deutschsprachige Musik immer gemocht, dazu gab es ja Anfang der 90er wieder so einen Schlagerboom“. Bad Taste war plötzlich der angesagte Geschmack, und für Knutschfleck begann die zunehmend erfolgreichere Ochsentour. Da gab es Stadtfeste im Ruhrgebiet, bei denen es galt, das Laufpublikum zum Stehpublikum zu machen. „Nach und nach kamen bei Clubkonzerten viele junge Leute, von denen man ja nicht annehmen konnte, dass sie die NDW bewusst miterlebt hatten“.


Fragt man nach den Höhepunkten der Knutschfleck-Karriere, fallen Fritz die Konzerte zusammen mit den Originalkünstlern von Flensburg bis Südtirol ein: „Das sind natürlich schon Vögel, allein mit denen zu proben war krass, weil jeder von denen so seine Art hat, den Star zu spielen“. Umso erfreuter waren die Musiker, wenn sie manchmal nach den gemeinsamen Konzerten von Fans höchstes Lob gezollt bekamen: „Wir sind wegen denen gekommen und wegen Euch geblieben“.
„Wenn man auf der Bühne in der Günther Klotz Anlage steht, auf der schon Nena, die Spider Murphy Gang und Manfred Manns Earthband waren, und da sind 25.000 Leute, das ist schon was. Und unsere damalige Sängerin Julia war da gerade 17 oder 18, die hat am ganzen Körper vor Angst gezittert. Grundlos, versteht sich. Natürlich sei es ein Supergefühl, sagt Trommler Günä, der seit sechs Jahren dabei ist, wenn man im Publikum Menschen zwischen acht und 75 Jahren sieht, die mitsingen. Die Fans haut vor allem die Bühnenshow um: Da wird schon mal ein Luftmatratzenrennen auf den Händen der Zuschauer gestartet und Feuerwerkskörper auf dem eigenen Kopf gezündet. Manchmal haut es auch die Musiker um, wenn sie sich im Eifer des Gefechts eine blutige Nase holen. Jetzt wird gefeiert - mit vielen Überraschungen und die wichtigsten Hits der Neuen Deutschen Welle, in bunten Kostümen und sehr bewegungsanregend. „Es wird schön“ sagt Fritz grinsend.

> Sa., 27.3., 20 Uhr, Tollhaus, Schlachthausstr. 1, Ka

Weiterführende Links

Weitere Infos