Mareike Fallwickls Bestseller „Die Wut, die bleibt“ war ein großer Erfolg bei Presse und Publikum, seine Bühnenfassung hatte im Sommer 2023 Premiere bei den Salzburger Festspielen. Im Tollhaus in Karlsruhe (Alter Schlachthof 35) liest die österreichische Autorin aus ihrem neuen feministischen Gesellschaftsroman „Und alle so still“. An einem Sonntag im Juni kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, Anfang zwanzig, eine erfolgreiche Influencerin, die sich mit misogynem Hass im Netz konfrontiert sieht. Nuri, neunzehn Jahre, der aus prekären Verhältnissen stammt, die Schule abgebrochen hat und nun versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Barkeeper über Wasser zu halten. Ruth, Ende fünfzig, die als Pflegefachkraft im Krankenhaus arbeitet und deren Pflichtgefühl unerschöpflich scheint. Vor dem Krankenhaus, in dem Ruth und Nuri arbeiten, liegen Frauen. Reglos, in stillem Protest. Es ist der Beginn einer Revolte, in der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt.