Auf die Spuren der Abenteuer zweier tragisch-melancholischer Helden begeben sich Bassbariton Claus Temps und Pianistin Heike Bleckmann in einem gemeinsamen Liederabend. Sowohl der Beginn des 17. Jahrhunderts in Spanien von Miguel de Cervantes Saavedra erfundene Ritter von der traurigen Gestalt Don Quixote als auch der der italienischen commedia dell’arte und dem frühen französischen Theater entsprungene Pierrot Lunaire haben immer wieder Komponisten zu Musik angeregt. Zwei reisende Narren auf der Suche nach dem Glück und der Liebe, erliegen sie der Illusion und geraten zunehmend in groteske Situationen. Kommt Don Quixote, von der Gesellschaft verspottet, in seinem Festhalten an längst überholten ritterlichen Tugenden immer wieder mit der realen Welt in Konflikt, so ist Pierrot Lunaire von Beginn an als surreale Gestalt in traumverlorenes Mondlicht entrückt. Das Programm folgt ihren Abenteuern in Vertonungen, die vorwiegend um 1900 und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entstanden. Der Pierrot erklingt in Liedern des Frankfurter Rechtsanwalts und Komponisten Max Kowalski, dessen damals häufig aufgeführte Musik später durch die Nationalsozialisten zum Verstummen gebracht wurde. Don Quixote wird unter anderem in der Musik von Wilhelm Kienzl, Jules Massenet, Jaques Ibert, Maurice Ravel und Benjamin Britten, beziehungsweise Henry Purcell lebendig. (Foto: ONUK - dem wir in Trauer gedenken) > Musentempel, Kulturzentrum Tempel, Hardtstraße 37a, Karlsruhe-Mühlburg, 19 Uhr