Der Traum aller Fischhändler wird wahr, denn in diesem Jahr fallen Valentinstag und Aschermittwoch zusammen.
Da müssen die Blumenhändler mit merklichen Umsatzeinbußen rechnen. Schließlich sollte man bedenken, dass heuer dieser Tag auch der Beginn der Fastenzeit ist, die außerdem die sexuelle Enthaltsamkeit einschließt.
Deutlicher und erfolgreicher, als mit einem duftenden, im sinnlich- zarten, edel-lässigen Look arrangierten Strauß von sauren Heringen oder gegurkten Rollmöpsen kann man seinen geliebten Partner nicht auf die temporäre Askese hinweisen. Auch wenn ein Strauß roter Rosen nach einer Woche für die meisten vermutlich angenehmer riecht als ein Strauß saurer Heringe, würden rote Rosen das falsche Signal senden und nicht erfüllbare Hoffnungen wecken. Es wäre rausgeschmissenes Geld.
Wie bereits erwähnt, beginnt für viele nun die Zeit der Einschränkung. „Flüssiges bricht das Fasten nicht.“ Diese Regel gilt zwar nicht für Milch, Honig oder Fleischbrühe, aber zum Glück für Bier. Deshalb ist es kein Wunder, dass sich Mönche schon seit über Tausend Jahren um die Qualität dieses flüssigen Nahrungsmittels kümmern.
Angeblich wollten sich einige Bayerische Mönche im 17. Jahrhundert vergewissern, ob ihr äußerst schmackhaftes Starkbier auch in der Fastenzeit erlaubt wäre und schickten ein Fass mit dem köstlichen Getränk über die Alpen ins warme Italien nach Rom. Das Bier verdarb natürlich während des Transportes und nachdem der Papst es probiert hatte, lobte der die Leidensfähigkeit seiner bayerischen Brüder und gab das Starkbier als Fastentrunk frei.
Inzwischen hat sich die Logistik deutlich verbessert und mancherorts wird das Bier auch gar nicht mehr transportiert, sondern gleich - umweltbewusst - im Haus der Brauerei getrunken. Auch hier wird am Aschermittwoch das Doppelbockbier aus den Zapfhähnen fließen und Gläubige und Ungläubige können sich am vollmundigen, malzigen Geschmack erfreuen. Verzicht ist immer gut, wenn man das Beste daraus macht. Zum Wohl!