Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2017
Verschiedenes Lesungen / Vorträge

 

Micha Brumlik

79 Jahre nach der Reichspogromnacht

Micha Brumlik "Nach Mord und Zerstörung: Jüdische Existenz im Geiste der Demokratie"
Als der israelische Präsident Netanjahu 2015 nach den Anschlägen in Frankreich und Belgien, bei denen insbesondere auch jüdische Europäer zum Ziel islamistischer Terroristen wurden, Juden dazu aufrief, nach Israel auszuwandern, entgegnete der Publizist und Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik in der taz in einem langen Artikel, warum Europa jüdisch bleiben müsse. Darin belegte er am Beispiel der Bundesrepublik eindrücklich die Rolle der remigrierten jüdischen Denker, Künstler und Politiker für die Entwicklung des westlichen Nachkriegsdeutschlands und den Aufbau einer pluralistischen Demokratie. Das war alles andere als eine Selbstverständlichkeit nach Mord und Zerstörung, die jede jüdische Existenz auf europäischem Boden von Deutschland aus hatte ausrotten wollen. Als Publizist und Gastautor diverser Zeitungen veröffentlicht Brumlik Sachbücher, Essays und Artikel zur Geschichte des Judentums und zeitgenössischer jüdischer Themen. Seit den achtziger Jahren kritisiert er antisemitische Denkmuster in der politischen Kultur Deutschlands, besonders in der Linken. Der Vortrag des streitbaren Wissenschaftlers bei der Gedenkveranstaltung verschiedener Karlsruher Organisationen wird vom Chor „Alef“ der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe musikalisch umrahmt. > Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, Karlsruhe, 20 Uhr

Tollhaus

Alter Schlachthof 35

76131 Karlsruhe

0721 / 964050

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