Zeit­Ge­nuss

Zu verdanken ist dieser Genuss nicht zuletzt Wolfgang Rihm, zu dessen 60. die Europäischen Kulturtage einen großen Erfolg in der Geschichte dieses Festivals markierten und anhand des beliebten Karlsruher Zeitgenossen durchaus die Attraktivität heutiger Musik im Bereich des Akademischen Feldes unterstrich. So gibt es zum vierten Mal vom 21. bis 29. Oktober auf dem Campus One der Musikhochschule den ZeitGenuss, ein dichtes Festival mit neuesten Werken, repertoirebildender Musik des 20. Jahrhunderts und einem gepflegten Blick auf die Tradition. Nach den eindrucksvollen Begegnungen mit dem Stuttgarter Komponisten Helmut Lachenmann steht in diesem Jahr der in Lahr geborene Avantgardist Dieter Schnebel (Foto) vom 24. bis 27. im Zentrum des dichten Konzertreigens, dessen einzelne Termine sich im Klappe-Auf-Kalender finden. Bereits zum zweiten Mal sind am Freitag, 28., die Karlsruher Meisterkonzerte im Konzerthaus am Festplatz Teil von ZeitGenuss: Aribert Reimanns Nahe Ferne, Momente zu Beethovens Klavierstück B-Dur und Orchesterwerke des Wiener Klassikers, Solist und Dirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist der famose Karlsruher Frank Dupree. Ein Raumklangerlebnis verspricht am Samstag, 29., in der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz das Abschlusskonzert mit dem CoroPiccolo und Christian-Markus Raiser. Der Österreicher Wolfgang Mitterer schreibt dafür ein Stück für zwei konzertierende Orgeln, einen improvisierenden Kammerchor, Elektronik und Werkausschnitte zeitgenössischer Kollegen.