Erst mit den späten, posthumen Aufführungen seiner Ausschwitz-Oper „Die Passagierin“, die 2013/14 auch am Badischen Staatstheater ein großer Erfolg war, wurde der künstlerische Stellenwert des 1919 in Warschau geborenen russischen Komponisten Mieczysław Weinberg anerkannt, der zeitlebens im Schatten des großen Dmitri Schostakowitsch ein umfassendes Werk schuf, das es Wert ist, Stück für Stück entdeckt und auf die Konzertbühne gebracht zu werden. Seine 1945 komponierte 40-minütige Sinfonie Nr. 2 für Streichorchester, die Weinberg dem Dirigenten Kurt Sanderling gewidmet hatte, ist erschütternd und anrührend zugleich. „Da ist nicht eine einzige leere, gleichgültige Note“, lobte Schostakowitsch die Musik von Weinberg. Die Sinfonie steht im Mittelpunkt eines „Serenaden“-Konzerts des von Nachum Erlich geleiteten Kammerorchesters der Hochschule für Musik Karlsruhe, in dem auch Musik von Mozart, Jaan Rääts und Josef Suk gespielt wird. (Fot: felix Hentschel) > Schloss Gottesaue, Wolfgang-Rihm-Forum, 19.30 Uhr