Dada feiert 100, 100 Minuten feiern Dada. Das war das Ansinnen der Musiker, Performer und Konzeptionalisten Friedemann Dähn und Thomas Maos, als sie begannen ein riesiges Spektakel zu ersinnen, in dem ein Doppelorchester, Schauspieler und Livevideo der spielerisch-provokanten Anti-Kunstrichtung huldigen, die 1916 von Künstlern wie Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tsara, Richard Huelsenbeck, Hans Arp und anderen proklamiert wurde und die bis heute noch in vielen Bereichen ihren Nachklang findet. Mit Performances, neuen Textformen, Nonsense-Lyrik und Klangexperimenten voll Ironie stellten die Dadaisten Hierarchien, Werte, Ideale und gesellschaftliche Konventionen infrage und protestierte gegen den Militarismus, der damals in der unsäglichen Begeisterung für den Ersten Weltkrieg gipfelte. Bis heute schöpfen viele Kunstformen aus den damals erstmals probierten Formen: Fluxus, Performance, Pop-Art bis zu den aktuellen interdisziplinären Experimenten. Mit Dada-Techniken wie Collage, Sabotage, Provokation, Zufall, Fantasie und Spaß haben Maos und Dähn ein vielschichtiges Programm zusammengestellt, für das sie viele Bündnispartner ins Boot holten, unter vielen anderen das Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus, wo das Spektakel heute gastiert. Wie das genau aussehen und klingen wird ist schwer vorstellbar, man wird es selbst erleben müssen. > Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, Karlsruhe, 20 Uhr