Der Tanz ist für sie Leidenschaft und Ausdruck ihrer Seele. Wenn die Bewegungen voll Dynamik und Schwung ins Fließen kommen, dann beginnt alles ineinanderzugreifen und zu stimmen. „Dann habe ich das Gefühl, an der richtigen Stelle zu sein und genau das zu tun, was ich wirklich will und kann“, sagt Patricia Wolf, die vor 15 Jahren in Karlsruhe ihre eigene Tanzcompagnie gründete.
Acht Tänzerinnen und ein Tänzer gehören zum festen Stamm ihres Ensembles für das sie im Lauf der Jahre ein vielfältiges Repertoire choreographierte. Manche sind seit Anbeginn dabei, andere stießen erst kürzlich zur Truppe. Es sind Tänzer und Tanzpädagoginnen, die ihre Ausbildung in den Niederlanden, in München, in Freiburg oder anderswo gemacht haben und die aus privaten oder beruflichen Gründen, etwa, weil sie eine eigene Tanzschule leiten, in die Region kamen.
So wie Patricia Wolf, die nach Jahren in München und New York in ihre Heimat zurückkehrte und Patricia Wolf & Dancers gründete. Um die Jahrtausendwende war das Angebot an modernem und zeitgenössischem Tanz in Karlsruhe noch eher mager. Heute hat sich dies, nicht zuletzt durch die Entwicklung des Tempel-Tanz-Festivals, stark verbessert, findet die mittlerweile „der Familie und der Hunde wegen“ in Baden-Baden wohnende Tänzerin. „Das klassische Ballett ist durch das Staatstheater und seine Tänzer, die nach der aktiven Karriere vielfach noch unterrichten, hier seit jeher stark, und auch der Hip-Hop-Tanz ist sehr präsent“, sagt Patricia Wolf, „aber es ist immer noch schwierig, die guten modernen Tänzer zu halten, weil es für diese einfach zu wenig Geld, Arbeitsmöglichkeiten und geeignete Probestätten gibt.“ Deshalb freut sich Patricia Wolf besonders über die Netze mit Kolleginnen, die sie in den vergangenen Jahren lokal und überregional knüpfen konnte.
So kündigt sie für den „Summer Dance“-Event, mit dem Patricia Wolf & Dancers das 15-jährige Bestehen feiern, stolz Choreografen und Tänzer aus Baden-Baden, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen, München, Zürich, Tilburg und New York an. Mit dabei ist auch Natalie Farkas aus Zürich die in einem Solo von Pia Fossdal, einer früheren Studienkollegin Wolfs an der Iwanson International School for Contemporary Dance in München, zu sehen ist.
Das Spektrum des Abends wird von einer auf den Veranstaltungsort speziell entwickelten, eher experimentellen site-specific Performance von Daniela Näger und Annelies Mertens über akrobatischen Modern Jazz Dance und eine Improvisation von Romina Becker bis zum Tanztheater viele Aspekte der aktuellen Tanzformen aufzeigen. Auf dem Programm steht auch die Uraufführung der neuen Choreografie „Rhythm Inside“ von Patricia Wolf. Ausgehend vom Herzschlag den das Babys schon im Mutterbauch erfährt, untersucht Wolf in ihrer Tanzstudie die Rolle der Rhythmen, denen der Mensch Zeit seines Lebens ausgesetzt ist. In ihrer choreografischen Arbeit setzt Wolf ganz auf den individuellen Ausdruck ihrer Tänzer, um jeweils das Beste aus jedem Menschen herauszuholen und ihn nach seinen Möglichkeiten optimal in Bewegung zu setzen.
> So 29. Juni 2014, 19.30 Uhr, Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe, Alter Schlachthof 35