Livs eigene Welt > Der blaue, selbstgebastelte Vogel auf dem Cover stehe für Vielfalt, Freiheitsliebe und Experimentierfreude, heißt es im Begleittext zu Debutalbum „Build my own world“ der Karlsruher Musikerin und Songwriterin Liv. Ganz um die eigene Welt, einen ganzen Kosmos voller Musik in ihren vielen unterschiedlichen Facetten, dreht sich dieses Werk, für das sich die junge Musikerin viel Zeit nahm. Bis dahin hat sie klassische Geige und Jazzgesang studiert, experimentell frei improvisiert, ist mit Get Well Soon im Rockkontext aufgetreten und hat in ihren eigenen Konzerten neben Jazzstandards und eigenen Songs norwegische Volkslieder eingestreut. „Ich habe mich noch nie in einer einzigen Musikrichtung voll zu Hause gefühlt. Deshalb habe ich früh schon meine eigene Musik gesucht, in der ich alles so machen kann, wie es mir gefällt“, sagt die Musikerin, die nach dem Studium an der Karlsruher Musikhochschule längere Zeit in New York und Stuttgart weiterstudierte und jetzt wieder in Karlsruhe lebt. „Ich liebe diesen Mischmasch und Stilmix, der komplett nach mir klingt, weil sich das wie ein roter Faden durch mein Leben zieht.“ Als Tochter einer Norwegerin und eines Deutschen ist sie zweisprachig aufgewachsen, hat zwei Nationalitäten und sich schon immer für die weite Welt interessiert. Da scheinen auch musikalische Grenzen eher suspekt. Denn wenn Livs Zwischen-den-Stilen-Sitzen die Vermarktung ihrer Musik vielleicht nicht erleichtert, sieht sie letztlich darin nur Vorteile: „Ich glaube, dass die Menschen mich am Anfang eines Konzertes nicht einordnen können, wenn sie aber merken, dass meine Musik etwas eigenes ist, sind sie schnell ganz begeistert. Mir ist es bei allen Klängen meiner Musik wichtig, dass sie nicht stereotyp wirken und in keine Schublade zu stecken sind.“ So hat sich Liv für das erste Album Zeit für Experimente gelassen, bis alles so war, dass sie sich komplett damit identifizieren konnte. Darüber ist sie auch als Performerin zu großer Ausstrahlung gereift und hat mit Gitarrist Rolf Ableiter, Schlagzeuger Marcel Millot, Bassist Christian Ammann, Pianist Michael Quast und dem Kölner Volker Deglmann als willkommenem Gast an der Trompete eine ideale Band virtuoser Könner zusammengestellt, die ihren facettenreichen Songs in einer Mischung aus strukturiertem und freiem Zusammenspiel aufregende Fassungen geben.
> CD-Präsentation, Do 27. März 2014 um 20.30 Uhr, Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe, Alter Schlachthof 35