"ITMOi (in the mind of igor)" > Vor 100 Jahren geriet die Uraufführung von Igor Strawinskys Ballett „Le Sacre du printemps" zum Skandal, weil der Komponist eine archaische Geschichte mit einer auf wilde Rohheit des Rhythmen ausgerichtete Musik kombiniert hatte, wie man es bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs auf europäischen Bühnen noch nicht gesehen hatte. Die Wiederkehr dieses in der Musik- und Tanzgeschichte epochalen Ereignisses war für zahlreiche Choreografen und Compagnien, allen voran die Karlsruherin Sasha Waltz, Anlass sich mit diesem Ballett in der Form von Interpretationen oder Neuschöpfungen zu beschäftigen. So auch für den in London lebenden Akram Khan, einen Briten mit bangladeschischen Wurzeln, der mit seiner Verbindung von traditionellem indischem Kathak und zeitgenössischem Tanz als einer der aufregendsten und innovativsten Choreografen unserer Tage gilt. Er beauftragte Musiker und Komponisten wie Nitin Sawhney, Jocelyn Pook und Ben Frost, sich Strawinsky zum Vorbild zu nehmen, um unterschiedliche Klangwelten zu entdecken und entstehen zu lassen. Im Mai 2013 feierte die Hommage „iTMOi (in the mind of igor)" mit Khans im Jahr 2000 gegründeten Company seine Uraufführung und ist nun wenige Monate später als Schlusspunkt des internationalen Tempel Tanzfestivals im Tollhaus zu erleben. (Foto: Louis Fernandez) > Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, Karlsruhe, 20 Uhr