"Auf dem Wasser zu singen"

An ein Lied von Franz Schubert, vielmehr das zugrunde liegende Gedicht von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg erinnert der Karlsruher Maler und passionierte Segler Johannes Gervé mit seiner Ausstellung im Museum Ettlingen. So wie der Dichter den Schimmer der spiegelnden Wellen beschwört und vom Tanzen des Abendrots auf den Wellen berichtet, so flirren die tiefgründigen Farbflächen und -atmosphären inmitten Gervés Bilder. Wie Natur- oder Himmelserscheinungen markieren sie ein stilles Strahlen, ein Leuchten, das weit über den Bildgrund hinausströmt. Durch das Auge der Betrachtenden wecken sie Gefühle und Assoziationen, wärmen, trösten oder fluten das Gemüt. Damit erweist sich der 60-Jährige als Romantiker, dessen der Landschaft entrungene Lichtstimmungen einem Caspar David Friedrich näher zu stehen scheinen, als einem wahrhaft abstrakten Farbflächenmaler wie Mark Rothko, dem Gervés Bilder auf den ersten Blick zu ähneln scheinen.

bis 8. Februar 2026
Schloss Ettlingen

Mi bis So 11 - 18 Uhr

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Bild: Johannes Gervé, hopefully, 2024, VG Bild-Kunst 2024, Foto: Andreas Drollinger