turn

"Die Arbeiten von Marleine Chedraoui zeichnen sich durch eine außergewöhnliche konzeptuelle Tiefe aus. Mit analytischer Schärfe und poetischer Sensibilität erforscht sie die Mechanismen des Kunstsystems und stellt dabei grundlegende Fragen zur Struktur von Ausstellungen. Ihre Werke laden das Publikum ein, den Raum und seine Bedeutungen neu zu denken", so die Jury in ihrer Begründung für die Vergabe des Hanna-Nagel-Preises an die im Libanon geborene und in Karlsruhe lebende und arbeitende Künstlerin. „Ich bin hochbegabt und außergewöhnlich qualifiziert“ – mit dieser provokanten Selbstbehauptung eröffnet die Karlsruher Künstlerin denn ihre Ausstellung „turn“ im Projektraum der Städtischen Galerie Karlsruhe. Ausgangspunkt der Arbeit ist eine Formulierung aus den Teilnahmebedingungen eines Exzellenzstipendiums, aus der Chedraoui Signalwörter extrahiert und die genannte Aussage konstruiert. In einer partizipativen Installation fordert sie Besucherinnen und Besucher auf, diesen Satz handschriftlich zu wiederholen und sich damit in ein Spannungsfeld zwischen Selbstermächtigung und Anpassungsdruck zu begeben. Der Hanna-Nagel-Preis würdigt alle zwei Jahre herausragende Künstlerinnen ab vierzig Jahren aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe.

bis 22. Februar 2026
Städtische Galerie Karlsruhe
Lorenzstraße 27
Karlsruhe

Mi bis Fr 10 bis 18 Uhr
Sa + So 11 bis 18 Uhr

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Bild: Marleine Chedraoui, Ars vivendi 2024, Foto Frank Kleinbach © Marleine Chedraoui VG Bild-Kunst, Bonn 2025