"Nach niemands Abbild sind sie geschaffen. Der Himmel ist leer, und die Geschöpfe auf Erden sind ganz auf sich allein gestellt. Der Mensch ist seine eigene fortwährende Aufgabe, eine unabschließbare Arbeit." Der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer ist ein Musiker der Sprache, der die Gegenwart in eine Kunstform bringt und die Gemütsslagen auf den Punkt. Das 2020 uraufgeführte Die Verlorenen zeigt die Vereinsamung und das Alleineaufsichgestelltsein, das in einer Welt ohne Gott und Metaphysik viele Menschen überfordert und in Ausflüchte treibt. Regisseur Stephan Kimmig hat mit einem großartigen Ensemble, voran Anna Müller und Nikita Buldyrski die 2020 als Stück des Jahres ausgezeichnete Sprachpartitur Palmetshofers inszeniert, die am Ende mit einem gemeinsamen Akt des Singens nicht ganz ohne Hoffnung bleibt.
4., 13., 19., 22. und 25. Juli 2025
Badisches Staatstheater
Hermann Levi-Platz 1
Karlsruhe
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Bild: ©Thorsten Wulff