"Die Wut die bleibt"
Mareike Fallwickls Roman „Die Wut die bleibt“, der von der Last erzählt, die auf Frauen abgeladen wird, von ungesehener Care-Arbeit, Überforderung und Rollenbildern, aber auch vom Aufbegehren dagegen, war ein großer Erfolg bei Presse und Publikum, seine Bühnenfassung hatte im Sommer 2023 Premiere bei den Salzburger Festspielen. Wie sollen wir feministisch leben in einer zutiefst misogynen Welt? Das ist eine der zentralen Fragen. Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Scheinbar ohne Anlass, ohne Andeutung, ohne Vorgeschichte. Die Familie ist im Schockzustand. Zurück bleiben der überforderte Witwer und die drei Kinder. Sarah, Helenes Freundin und eigentlich ungebunden, springt ein, um der Familie zu helfen. Sie läuft Gefahr, zur bequemen Dauerlösung zu werden und ihr eigenes Leben darüber zu vergessen. Lola, die Tochter der Toten, versucht, zwischen Trauer, der Sorge um ihre Geschwister und männlichen Belästigungen einen eigenen, selbstbewussten Weg zu finden. Und mit den Emotionen klarzukommen, die sie durchströmen. Deren stärkste ist die Wut.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Nachgespräch mit Romanautorin Mareike Fallwickl im Neuen Entrée statt. Foto: Felix Grünschloß - kaho > Badisches Staatstheater/Kleines Haus, Hermann-Levi-Platz 1, Karlsruhe, 18.30 Uhr