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Kino im Blauen Salon

HfG-Studierende machen Kino

Bild - Kino im Blauen Salon
Das Kino im Blauen Salon gibt es seit 2016, als Filmstudierende, die gerne – teils wegen ihres Studiums, teils aus privater Leidenschaft - gemeinsam Filme schauten und darüber sprachen, beschlossen, dies mit einem Programm zu tun und dieses für die gesamte Hochschulöffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit 2023 kann die Veranstaltung von jedem besucht werden.

Das ist natürlich mit einem erheblich höheren Aufwand verbunden. Von da an mussten Filmrechte geklärt, Filmlizenzen erworben und die Vorführungen beworben werden. Seit 2024 ist das Kino im Blauen Salon ein Verein. Das Konzept für das Programm ist simpel: Es wird in der Gruppe entschieden, was gezeigt wird, mit Rücksicht auf die Programme der anderen Kinos in Karlsruhe. „Wenn beispielsweise klar ist, dass in der Schauburg eine Wim Wenders Retrospektive anläuft, dann zeigen wir natürlich keine Wim Wenders Filme“, sagt Philip Lawall vom Kino im Blauen Salon. „Wir zeigen keine Neustarts, nichts was neu in die Kinos kommt. Wir versuchen Filme zu zeigen, die historisch relevant sind, die relevant bleiben vor allem. Wir stellen Filme gegenüber. Wir hatten z.B. ein Double Feature, wo wir Wes Andersons ´The Life Aquatic´ (2009) neben Jacques Cousteaus ´Le Monde Du Silence´ (1956) gezeigt haben. Nebeneinanderstellen von Filmen, das Vergleichen von Filmen, aber auch einfach das Aufzeigen von interessanten Perspektiven und das Zeigen von Filmen, die man nicht mehr so oft zu sehen bekommt, ist eine Leistung, die ein Kino unserer Meinung nach bringen kann und muss und die es vom reinen Filmschauen zuhause am TV oder im Streaming extrem abhebt. Ansonsten ist das Konzept, dass wir versuchen, Filme im Originalmedium aufzuspielen, nicht nur in der Originalfassung - das versteht sich von selbst -, sondern wir versuchen die Filme auch, wenn sie eben analog produziert wurden und der Film auf 35mm verfügbar ist und eine gute Kopie verfügbar ist, die Filme so zu zeigen.“

Qualität statt Quantität: Monatlich gibt es nur zwei bis drei Spieltage. „Es ist wirklich ein schöner Schmelztiegel der Stadtgesellschaft, der sich da immer wieder einfindet bei uns“, so Philip Lawall weiter. „Ein breit gefächertes Publikum aus der Stadt, was von Studierenden von der Kunstakademie über das KIT, über die PH und dann das ganz normale, nicht studentische, kulturell interessierte Publikum geht.“
Im Juni stellt der Künstler Siska zwei Filme „In the Ruins of Baalbeck Studios“ (2017) und „J€sus $aves“ (2024, in Arbeit) vor, die sich mit Archiv und Archäologie beschäftigen (04.06./19:00 Uhr). Als Midnight Movie ist Takahi Miikes „Audition“ zu sehen, dessen furioses Finale lange nachwirkt (13.06./23:00 Uhr). Und zum Monatsende steht Hayao Miyazakis wunderbarer Anime-Klassiker „Chihiros Reise ins Zauberland“ auf dem Programm (27.06./19:00 Uhr). „Ein Open-Air-Kino im Sommer und ein kleines Festival im Winter und dazu noch das normale Semesterprogramm, das reicht völlig“, so Philip Lawall abschließend. „Im Winter könnte noch ein kleines Experimentalfilm-Festival dazu kommen.“

HfG - Staatliche Hochschule für Gestaltung
Blauer Salon
Lorenzstr. 15
Karlsruhe
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Bild: ArchitekturZeit Karlsruhe