Unter dem Label „Best Independents International Filmfestival“ greift das Filmboard Karlsruhe in seinem Kurzfilmprogramm das diesjährige Motto des deutschlandweit stattfindenen Kurzfilmtags auf und veranstaltet am kürzesten Tag des Jahres eine ganz besondere Kurzfilmnacht in der Kinemathek. Gezeigt werden im ersten Block (18:00 Uhr), der unter dem Motto „Banden bilden“ steht, Kurzfilme, bei welchen sich Menschen aneinander annähern, Gemeinschaften oder gemeinsame Pakte bilden. Der belgische Kurzfilm „The Hoomans“ (Foto) beispielsweise ist eine Allegorie über einen Stamm, der in einer sich bewegenden Höhle eingesperrt ist: einem Campervan. „Hautnah“ handelt von einer ungewöhnlichen und bizarren Begegnung einer jungen Frau und eines alten Mannes auf einem Hausdach. Das Kurzfilmprogramm des zweiten Blockes (20:00 Uhr) mit dem Titel „Schuld und Sühne“ beleuchtet die komplexen Facetten von Verantwortung, Reue und moralischer Wiedergutmachung. Was wäre, wenn man in der Zeit zurückgehen könnte, bis zu dem Moment, als wir die falsche Abzweigung wählten? Dieser existentiellen Frage geht Oliver Klein in seinem Kurzfilm „What Yesterday Will Bring“ nach. In „The Trunk“ kämpft eine Frau darum, einen großen, mysteriösen und verdächtig schweren Koffer loszuwerden, ohne allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Während im Kinosaal die Kurzfilme gezeigt werden, können im Foyer der Kinemathek Interessierte mittels VR-Brille den Kurzfilm „Wahrheit im Schatten“ anschauen und interaktiv in das Geschehen eintauchen. Dabei wählen sie selbst den Verlauf der Geschichte aus. Der VR-Kurzfilm dauert hierbei je nachdem zwischen 3 und 8 Minuten. Zur Handlung: Die Enthüllungsjournalistin Julia Ehrlich (Nadine Knobloch) bekommt von mehreren Quellen Informationen zugespielt, die darauf hindeuten, dass der Bürgermeister der Stadt, Heinrich Feist (Gerhard Polacek) sich hat bestechen lassen und so die Genehmigung für den Bau eines neuen Bürokomplexes erteilt habe. Sollten sich diese Hinweise als wahr herausstellen, hätte der Bürgermeister sein Amt auf übelste Weise missbraucht, steht an selbiger Stelle doch ein Jugendzentrum, das dann für das neue Bauvorhaben weichen müsste. Eine Veranstaltung, die sich besonders an Jugendliche und junge Erwachsene richtet, denen durch das Eintauchen mittels VR-Brille die aktiven Entscheidungsprozesse demokratischer Werte und Prozesse lebendig und greifbar gemacht werden sollen.