Auch im Alter von 90 Jahren macht der südafrikanische Pianist eine unverwechselbare Musik, die Generationen von Musikerinnen und Musikern ermutigte und beeinflusste, dem Jazz seine afrikanische Grundfarbe erstrahlen zu lassen. Abdulla Ibrahims Wirken hat bis heute grundlegende Bedeutung. Seine ersten Alben erschienen unter dem Pseudonym Dollar Brand, bis er Ende der 1960er zum Islam konvertierte und seinen Namen änderte. 1959 veröffentlichte er mit The Jazz Epistles die erste LP einer Schwarzen südafrikanischen Band und wurde während des Kampfes gegen die Apartheid zu einem kulturellen Manifest.
1974 schuf der mittlerweile im Exil lebende Musiker bei einer vorübergehenden Rückkehr in seine Heimat mit Mannenberg die inoffizielle Hymne des African National Congress (ANC). Nach dem Aufstand in Soweto 1976 erneut im Exil, veröffentlichte Ibrahim gefeierte Alben wie Africa – Tears and Laughter, African Dawn und Water from an Ancient Well. Nach Nelson Mandelas Freilassung 1990 kehrte Ibrahim nach Südafrika zurück. Mittlerweile lebt er seit einigen Jahren im Süden Deutschlands. Im Rahmen einer Konzertreihe anlässlich seines 90. Geburtstags wird er von Cleave Guyton am Saxofon und Noah Jackson an Bass und Cello begleitet. Foto: Peter Rauch > Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, Karlsruhe, 20 Uhr