Sie War der Hype um die Neue Leipziger Schule der Malerei jahrelang weltweit abgefeiert, so gibt es eine andere Kunstsparte, die sich mit Fug und Recht als „die andere Leipziger Schule“ bezeichnen kann, nämlich die der Fotografie. Seit weit über 100 Jahren wird diese in der Buchmessenstadt als Kunst an der Hochschule gelehrt, und als Gegenüber zum Westzentrum Düsseldorf kann man hier bei aller Vielfältigkeit der Positionen eine größere Nähe zur Alltagswelt und dem Dokumentarischen ausmachen. Die 1972 in Bonn geborene, mittlerweile in Brüssel lebende Stephanie Kiwitt studierte im tschechischen Opava und eben an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, und tatsächlich bezieht sie die spezielle Poesie ihrer Bilder aus auf den ersten Blick schlichter Dokumentation des ganz Alltäglichen. So suchte sie für ihre aktuelle Arbeit „Gym“ die Welt der Fitness-Studios auf, um in durch ihre technische Distanz seltsam fremden Bilderfolgen Menschen und Maschinen, Muskeln und Stahl miteinander spielen zu lassen. Dabei verstärkt der Kontrast von Farb- und Schwarzweißaufnahmen die seltsame Beziehung von Technik und Fleisch, das sich im Lichte dieser Betrachtung als höchst künstlich darstellt. > 19.1. bis 23.2., Weingrüll, Nowackanlage 7, Karlsruhe, Di bis Fr 11-14 Uhr, 15-19, Sa 11-16 Uhr, Eröffnung 19.1. 15-21 Uhr