Florian Horwath ist ein echter Liebling der Spex. Der in Berlin lebende Österreicher hat mit „We Are All Gold“ (Louisville Records, das Label von Surrogat-Kopf Patrick Wagner) eine Hommage an eindringliche US-Slowcore-Bands der ersten Stunde wie Mineral und Codeine abgeliefert.

Wenn man weiß, wie viel solche Bands dem guten Herrn Wagner bedeuten (er erzählt gerne einmal die Geschichte, dass er sichtlich mitgenommen morgens um halb vier auf dem Vergnügungsparkgelände Coney Island im Süden von New York herumstreunte und dort genau diese Bands in dubiosem Ambiente live genoss), dann weiß man auch, was Horwath vollbracht hat – er hat einen Mikrokosmos gebannt und darüber hinaus auch noch wunderbare deutsch- und englischsprachige Songs geschrieben.

Diese Songs leben von einer besonderen Kauzigkeit und Verschrobenheit, die nicht ganz so Homerecording-mäßig wie bei Guided by Voices, eher so verkopft wie bei den Flaming Lips oder gar bei Mercury Rev daherkommt. Aufgenommen wurde das Ganze dann auch noch in Schweden, dem Land der Melancholie und unzähliger Spitzenbands. Hier erklärt sich ein echter Einzelgänger, und das tut er in erster Linie sich selbst gegenüber. Danke, Herr Wagner, für diesen jungen Musiker. -cm
DI 27. SEP, Die Stadtmitte, Baumeisterstr. 3, 20 Uhr