Die Kinemathek bietet im April in ihrem Kino Studio 3 (Kaiserpassage) noch ein paar Kostbarkeiten und Raritäten in ihrer Filmreihe zu den Europäischen Kulturtagen. Zur Beziehung von Wolfgang Rihm, dem die EKT gewidmet ist, zu dem Schauspieler, Theatermann und Schriftsteller Antonin Artaud (1896-1964) , der die Filmauswahl prägt, spricht der Musikwissenschaftler und Komponist Bernd Thewes am 4. (19 Uhr), anschließend läuft und das ist kein Witz Animal Crackers, der erste Film der Marx Brothers. Antonin Artaud entdeckte in dem Nonsens-Feuerwerk surrealistische Züge und wer Wolfgang Rihm kennt, der weiß, dass der marxistische Humor ganz auf seiner Wellenlänge liegt. Nichts zu lachen gibt es bei dem Kriegsfilm Verdun, Souvenirs D´Histoire (3., 19 Uhr) von Leon Poirier, der die Schrecken des Stellungskriegs vor Verdun wachruft, 14 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs. Antonin Artaud spielte dabei ebenso eine Nebenrolle wie in den Stummfilmklassikern L´Argent ( 5., 19 Uhr) von Marcel Herbier, ein Dreistundenwerk über die korrumpierende Macht des Geldes, frei nach Emile Zola, und La Passion de Jeanne D`Arc (6., 19 Uhr) von Carl Theodor Dreyer, eine wahre Filmikone. Günter A. Buchwald (Klavier, Geige) sorgt beide Male für die musikalische Begleitung. Bei L´Argent unterstützt ihn Matthias Stich (Saxofon, Klarinette).
ko