Mit gewaltigem Anspruch und einem phänomenalen Überbau wagt sich die Karlsruher Tanztribüne an ihr neues Stück. In diesem Jahr wird die rührige Tanzinitiative von Hans Traut und Margret Wolf immerhin 30 Jahre alt. Ebenso alt wie das erste Handy, aber längst nicht so alt wie die kommunistische Partei Chinas, die in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, der Untergang der Titanic, der sich 2012 zum 100. Mal jährt, und schon gar nicht die Sixtinische Kapelle, die seit 500 Jahren von Michelangelo ausgemalt den Vatikan schmückt. Was das alles miteinander zu tun haben soll´ Immerhin deutet der Titel des neuen Stücks SXTN auf den kirchlichen Bau in Rom und auch sonst bilden die Weltereignisse, Vergänglichkeit, Untergang und Verrottung der Welt die Hintergrundfolie für einen multimedialen Abend, der das Modell Tanz als Ausweg aus der Katastrophe, als sozialethische Alternative, in der zumindest Bewegung und Denken in Einklang kommen sollen, erproben will. Ganz so kopfig wird es dabei sicherlich nicht zugehen, denn in allererster Linie fügen sich bei der Tanztribüne Bewegung, Licht und Musik zu faszinierenden Bildern.