Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2012
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Komponist Wolfgang Rihm

21. Europäische Kulturtage

Am 13. ist sein Geburtstag. Wofgang Rihm wird 60 Jahre alt, und die Stadt gratuliert ihm mit einem Festival, das nicht nur seine Kompositionen klingen lässt, sondern seiner Belesenheit ebenso gerecht wird wie seiner Verwurzelung in der europäischen Musik- und Geistesgeschichte, und sein Wirken als Lehrer genauso würdigt wie seine enge Beziehung zu Tanz und zur Bildenden Kunst. Rihm ist als bedeutender deutscher Komponist der Gegenwart ein „großer Karlsruher“. Nach wie vor wohnt und arbeitet der weltbekannte Schöpfer Neuer Musik in seiner Heimatstadt - „Karlsruhe ist gut für mich“, sagt er -, die ihm nun die Europäischen Kulturtage widmet. Unter dem Titel „Musik baut Europa“ stellt das Festival damit erstmals eine Person in den Mittelpunkt.
„Das Wichtigste ist doch, dass meine Musik andere Menschen trifft, in ihren Empfindungen, ihrem Denken. Genau darum geht es, um den Lebensbezug“, sagt Rihm. Gelegenheit dazu bieten mehr als 66 Ensembles, darunter so berühmte wie das Arditti Quartett oder das Ensemble Modern, und Institutionen in über 80 Veranstaltungen. Neben vielfältigen Begegnungen mit dem kompositorischen Schaffen Rihms, gibt es aber auch Tanz, Film und Literatur. Eröffnet werden die 21. Europäischen Kulturtage am 16. (17 Uhr, HfG) mit der Aufführung von Rihms Komposition „Tutuguri VI“ für sechs Schlagzeuger, die in ihrem Entstehungsjahr 1981 in der von Manfred Reichert und dem Ensemble 13 veranstalteten Reihe „Wintermusik“ in der Nancyhalle zu hören war. Jetzt spielt sie das Isao Nakamura Percussion Ensemble ehemaliger und derzeitiger Schüler der Karlsruher Musikhochschule (weitere Aufführung 18., 11 Uhr). Der Festivalauftakt setzt sich fort mit der Eröffnung der Ausstellung „Sound Art - Klang als Medium der Kunst“ (19 Uhr, ZKM), die sich umfassend mit Berührungen und Überschneidungen von bildender Kunst und musikalischer Kompostion nicht nur von Medien- und Konzeptkünstlern beschäftigt. Anschließend sind überschrieben als „Konzertante Plastiken“ Uraufführungen - Kompositionsaufträge der Stadt Karlsruhe - der Rihm-Schüler und Wegbegleiter Rebecca Saunders, Olga Neuwirth, Peter Ruzicka, Pascal Dusapin und Markus Hechtle zu hören (HfG 20 Uhr, auch am 18.).
Bereits am 13. gibt die Badische Staatskapelle ein Festkonzert zu Ehren Rihms, für das das Geburtstagskind als Auftragswerk der Stadt „Vers une symphonie fleuve VI“ geschrieben hat. Ebenfalls im Badischen Staatstheater ist (am 20.) „Auf Kolonos“, ein Musik, Tanz und Theater umspannendes Projekt in der Regie und Choreographie von Laurent Chétouane zu erleben. Ein weiteres tänzerisches Highlight ist am 23. im Baden-Badener Festspielhaus das Gastspiel der gefeierten Compagnie der aus Karlsruhe stammenden Sasha Waltz, die Rihms vielfach überarbeitete "Jagden und Formen" kongenial vertanzen lässt.
Das Festival hat sich nicht zuletzt zum Ziel gesetzt „das Hören Neuer Musik einem breiten Publikum zu ermöglichen“. Um Kinder und Jugendliche mit zeitgenössischen Kompositionen vertraut zu machen, veranstalten die Kulturtage Workshops, in denen junge Leute Klangobjekte bauen und mit verschiedensten künstlerische Ausdrucksformen experimentieren. Der Titel des Vermittlungsprojekts: „Von Anfang an: Baustelle Musik“. afr > 21. Europäische Kulturtage, 16.3.-6.4., detaillierte Info unter www.europaeische-kulturtage.de.