Du wirst verbrennen und erfrieren wenn Du stehen bleibst, du wirst untergehen wenn du die Ketten nicht zerreißt. Solche starken Worte funktionieren nur auf starke Musik. Regen heißt der Song.
Man schiebt die CD in den Player und man weiß: Es ist AKa Frontage. Die Band, auf die Verlass ist, die unerbittlich an ihrer Variante von Crossover festhält und die trotzdem mit ihrer dritten CD Mikado Imperial die Betonungen wieder ein wenig verschiebt. Die Band, die bisher schon weit über die Region durch ihre eigenwillige Mischung aus HipHop, Metal und Rock plus klassische Gitarre und Piano bekannt geworden war, macht Ernst mit Spaß.
Da findet sich beispielsweise der selbstironische Song AKF Industries, in dem sie textlich nach der Weltherrschaft greifen, und musikalisch ganz andere, leichte und lockere Rhythmen benutzen als man sonst von den harten Jungs gewohnt ist. Sogar ein Anflug von putziger Zirkusorgel ist da zu hören. Verspielter eben.
Auf Mikado Imperial wird noch mehr mit lockeren, flockigen Grooves experimentiert, wird filigraner arrangiert. Reggae-, Funk- und Jazzanklänge alles erlaubt. Aber es wird auch gnadenlos (Lets dance) der bislang von diesen Herren noch nie geschwungene Techno-Hammer ausgepackt.
Wir haben nie ein Lied gemacht, mit der Absicht, das muss jemand hören. Wir haben das gesagt, was wir sagen wollten. Keine Ahnung, ob es jemand interessiert... MC Kilemo alias Jan Lechner.
In einer demokratischen Band dauert der Reifeprozess eine Albums länger. Am Ende steht die Band geschlossen hinter jeder noch so kleinen Idee. Auch Mixer Moritz Bumb kommt hier keine Produzentenrolle zu seine Stimme zählt genauso viel wie die der andern. Was aber seinen Beitrag nicht schmälert: Der sitzt bei uns mit seinem Studio im Proberaum und schneidet alles mit. So geht keine Idee verloren, erklärt Gitarrist Carlos. Die guten Ideen verschickt Mo über Internet anschließend sofort an die Bandmitglieder, auf dass sie in den Köpfen weiter reifen können. -tz
> CD-Release-Party - Sa., 12.4., 20 Uhr, Substage, Karlsruhe