Ausstellung des Monats
Was längst auf Kunstbiennalen und wichtigen Kunstevents unübersehbar geworden ist, ist für Peter Weibel seit Jahren die größte Herausforderung für die Welt der Kunstmuseen. Im Zeichen der Globalisierung genügt es nicht mehr, sich auf die Beiträge der Schar sattsam bekannter europäischer und US-amerikanischer Künstler zu beschränken. Kunst wird in der ganzen Welt produziert und das unter höchst unterschiedlichen Vorzeichen, Bedingungen und ästhetischen Kontexten. Um hierzu Strategien zu entwickeln, hat der Karlsruher ZKM-Chef 2006 gemeinsam mit seinem Spezi, dem Kunsthistoriker und Medientheoretiker Hans Belting, das Forschungsprojekt »Global Art and the Museum« (GAM) ins Leben gerufen, das über eine spannende Website, Symposien, Konferenzen, Seminare und erste Veröffentlichungen ein Netzwerk mit Protagonisten und Institutionen der globalen Kunstszene knüpfte und nun mit einer großen Ausstellung die Globalisierung als eine Phase geopolitischer Wandlung der Welt und zugleich Wandlung der Kunst, ihrer Produktionsbedingungen und der Möglichkeiten ihrer Verbreitung und Präsenz dokumentiert. In verschieden Themenbereichen gegliedert präsentiert "The Global Contemporary" Kunstwelten nach 1989, wie der Untertitel der Schau konkretisiert. Beteiligt ist eine immense Riege von Künstlern aus aller Welt, zu denen vielfach hierzulande völlig unbekannte Namen, aber auch nicht wenige Platzhirsche wie Elmgren und Dragset, Christian Jankowski oder Anna Jermolaewa zählen. Dazu gibt es ein umfassendes Begleitprogramm, das zur Eröffnung mit einem Festival mit Performances, Workshops, Konzerten, Artist Talks, Vorträgen und Podiumsdiskussionen aufwartet.
> 17.9.2011 bis 5.2.2012, Eröffnung 16.09., 19 Uhr, ZKM Museum für Neue Kunst, Karlsruhe, Lorenzstraße 18, Mi-So 11-18 Uhr; Eröffnungsfestival 16.-18.09., Fr ab 19 Uhr, Sa, 1121 Uhr, So, 1119 Uhr, Programm unter: http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$7676