Hatte sich das als Kammerorchester des Badischen Staatstheaters gegründete Weinbrenner Ensemble bei seinem Debüt in der Vorweihnachtszeit auf barocke Kammermusik konzentriert, zeigt es am 29. beim Sommerkonzert im Schauspielhaus, welche Juwelen für Streicherkammerorchester auch in der Literatur der Romantik und des 20. Jahrhunderts zu finden sind. Nach Antonio Vivaldis Concerto in h-Moll erklingt mit Griegs Holberg-Suite ein Werk, das sich des Vorbilds der barocken französischen Tanzsuite als formaler Vorlage bedient, diese jedoch mit einer üppigen romantischen Klangsprache erfüllt. Als Bearbeitung als Kammersinfonie erklingt schließlich Schostakowitschs berühmtes achtes Streichquartett, das dieser den Opfern von Faschismus und Krieg widmete und das auch die persönlichen Schreckenserfahrungen des Komponisten durch die restriktive sowjetische Kulturpolitik zum Ausdruck bringt.