Klappe Auf präsentiert
Nachdem das Sommerfestival des Tollhaus im vergangenen Jahr den Umzug aus dem Zelt ins feste Haus meisterte, steht einem neuen Jahreshöhepunkt des Karlsruher Kulturzentrums nichts im Wege.
Den veränderten Gegebenheiten angepasst präsentiert sich das Zeltival - 2011 graphisch runderneuert - mit einem bewährten Mix aus großen Namen und neuen Entdeckungen, langersehnten Wünschen und aufregenden Konzerten mit Musikern aus aller Welt. Donimierten in den vergangenen Jahren eher Künstler aus Europa, Asien und Afrika, so liegt bei der diesjährigen Ausgabe ein reizvoller Schwerpunkt auf gefragten Namen der US-amerikanischen Indie-Szene.
Angefangen mit Patti Smith am 4.7., um die sich das ZELTIVAl seit Jahren schon bemühte. Kaum weniger reizvoll ist das Konzert von Joan As A Policewoman alias Joan Wasser am 11.7., die gerne mit Smith, PJ Harvey oder auch Cat Power verglichen wird. Auf ihrem jüngsten Album The Deep Field fände ihr weißer Wunder-Soul zu wahrer Größe, attestiert nicht nur die FAZ. Es ist auf alle Fälle ihr beeindruckendstes, persönlichstes und lebenslustigstes Statement bisher. Abends darauf geht es mit dem Folk-Rock-Singer-Songwriter Sam Beam alias Iron and Wine weiter, der mit seinem aktuellen Album Kiss Each Other Clean das Überraschungswerk der Stunde schuf und in den amerikanischen Charts bis nach oben kletterte. Er verspricht, seine Musik mit einer opulenten All-Star-Band auf die Bühne zu bringen. Auf eine ganze Menge großer Hits blickt Kollegin Suzanne Vega am 17.7. zurück, wenn sie in Duo-Besetzung ihr Oeuvre Revue passieren lässt.
Zwei höchst unterschiedliche Vertreter der amerikanischen Jazzszene sind der ursprünglich aus England stammende John McLaughlin, der am 19.7. sein aktuelles World Fusion Quartett The 4th Dimension präsentiert, und Sänger Al Jarreau (20.7.), der auch mit über 70 Jahren nichts von seiner Strahlkraft als Jazz-, Pop- und RhythmnBlues-Sänger eingebüßt hat. Untrennbar mit der Geschichte der amerikanischen Undergroundlegende Velvet Underground verknüpft ist der Walise John Cale, der am 27.7. mit Band beim Zeltival Station macht, wo schließlich am 3.8. mit Eric Burdon ein weiterer Wahlamerikaner auf Jubilee Tour zum gerade gefeierten 70. Geburtstag erwartet wird. Eine Formation aus New York ist schließlich das Richard Bona & Raúl Midon Duwala Malambo Project, das mit seinem zwischen Weltmusik, Jazz und Soul ausgerichteten Charakter auf die lateinamerikanische, beziehungsweise afrikanische Herkunft seiner Protagonisten verweist. Auch diese beiden Kontinente sind beim Zeltival bestens vertreten.
Afrika mit dem Sohn Seun der Afrobeat-Legende Fela Kuti und dessen früherer Band Egypt 80 am 5.7., mit Hugh Masekelas Hommage an seine frühere Ehefrau Miriam Makeba am 14.7., bei der sich einige der wichtigsten Musiker Südafrikas auf der Bühne versammeln, sowie mit den sagenhaften Staff Benda Bilili, die am 9. August den Reigen beschließen. Aus Lateinamerika kommen am 8.7. die sanften Gesänge der Brasilianerin Andriana Calcanhotto, am 16.7. der Rest des legendären Buena Vista Social Clubs mit der Diva Omara Portuondo sowie am 21.7. die vielfältigen kolumbianischen Einflüsse, die der Franco-Baske Sergent Garcia zu seinem Salsamuffin verarbeitet. Auch wenn das Zeltival-Programm bei Redaktionsschluss noch nicht komplett war, finden sich bereits 28 reizvolle Veranstaltungen auf der Liste, wobei noch nicht bekannt war, wer das Festival am 3.7. eröffnet.
> Tollhaus, Schlachthausstr. 1, Karlsruhe
Aktuelle Infos und weitere Termine gibt es unter www.zeltival.de.