Trigon, das war einmal Heavy Zen Jazz oder auch Power-Space-Kraut-Jam-Rock. Improvisierte Musik eben rund um die Gitarreneruptionen des Rainer Lange, unterstützt von seinem Bruder Stefan am Bass und wechselnden Drummern. Alles ist im Fluss, der Weg ist das Ziel lautete die Devise.
Mit dem neuen Drummer Rudi Metzler und dem neuen Album 2011 wird das ein wenig anders, was auch am Tüftler Metzler liegt, der sich für jede musikalische Abzweigung, jeden Stimmungswechsel festgelegte rhythmische Eckpunkte überlegt hat. Die Anmutung ist geblieben, aber die Improvisation ist zumindest auf dem Tonträger einem soliden Arrangement gewichen. Kein Wunder allerdings, versammelt das in ein edles Digipack verpackte Werk bis auf zwei Stücke (Fata Morgana und Roter Mond) nur Greatest Hits revisited. Live wird es natürlich, das sei den Fans wilden Improvisierens versichert, weiterhin größere Freiräume geben.
Programmmusik im eigentlichen Sinne sei das, was sich hinter den skurrilen Songtiteln verbirgt (Die Leute finden das witzig) nicht unbedingt. Aber: Wir toben uns zuerst instrumental aus, danach haben wir ein Bild davon, was es ausdrücken könnte. Also: Die Musik ist zuerst da..... Inzwischen, sagt Rainer, nennen sie es einfach Instrumental Rock. In irgendeiner Schublade müsse man halt schon sein sonst wird man nicht gesehen. Der Sound ist kompakt, druckvoll und lässt doch den spacigen Höhenflügen des nach wie vor gesangsfreien Trios Raum. Verantwortlich dafür war Eroc, der sich als Produzent unter anderem mit Phillip Boa einen Namen gemacht hat. Der habe, so sagt Rainer Lange, durchaus bis zu einem gewissen Grad die Rolle des Produzenten übernommen. Und auf die Erfahrung eines solchen gestandenen Profis habe man sich dann doch gern verlassen. - tz