Atlas > Kann man die Welt auf dem Rücken tragen´ Der antike Gott Atlas wurde zum Namensgeber für eine bestimmte Form zusammengetragenen, visualisierten Wissens: Der Atlas eine Zusammenstellung von geografischen Karten oder Abbildungen von Dingen, welche nach unterschiedlichster Systematik als miteinander verbunden erscheinen. Im Bereich der bildenden Kunst hat Aby Warburg zwischen 1924 und 1929 in Hamburg mit seinem unvollendeten Bildatlas und seiner Bibliothek Mnémosyne einen für alle Kunsthistoriker und Künstler unumgänglichen Meilenstein zur Begründung der modernen Bild- und Kulturwissenschaften gelegt. Er öffnete unter anderem den Blick für das unterbewusste Gedächtnis der Bildkulturen. Die Ausstellung nimmt diesen Bildatlas Aby Warburgs als Ausgangspunkt um künstlerische Strategien des 20. und 21. Jahrhunderts in Verwandtschaft zu dessen heuristischer, nicht standardisierten Wissenschaftsmethode zu illustrieren. Somit gewährt die Ausstellung, die statt Meisterwerken eher Skizzen, Bildsammlungen, Notizbücher und Nebenproduktionen zeigt, vertiefte Einblicke in das künstlerische Denken. Das Spektrum der präsentierten Künstler reicht von Kurt Schwitters und Laszlo Moholy-Nagy über die Fotografen August Sander und Karl Blossfeldt, die Filmemacher Dziga Vertov und Eisenstein, den Schriftsteller Walter Benjamin bis hin zu Gegenwartskünstlern wie Rosemarie Trockel oder Mike Kelley. br
> 7. Mai bis 7. August (Eröffnung: 6. Mai, 19 Uhr), ZKM | Museum für Neue Kunst, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, Mi-Fr 10-18 Uhr, Sa-So 11-18 Uhr.