Der Schweizer Alex Capus ist ein Spezialist für die Vermischung und Durchdringung von realer Geschichte und Fiktion, in seinem Erfolgsroman Eine Frage der Zeit erzählt er die wahre Geschichte von norddeutschen Werftarbeitern, die zwischen die Fronten des Ersten Weltkriegs geraten, obwohl sie nur ein Schiff in Einzelteile zerlegt und nach Afrika transportiert haben. Auch sein neuer Roman Leon und Luise spielt vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, der zwei Liebende auseinander bringt. Doch Leon und Luise begegnen sich wieder, 1928 in Paris. Die Lebensgeschichte seines Großvaters stand Pate für das Buch, das der Autor am 3. in der Thalia-Buchhandlung (Kaiserstr.167) vorstellt.
Schweig still, mein Kind ist der Titel des Krimidebüts der Ettlingerin Petra Busch. In der Nähe eines idyllischen Schwarzwalddorfs liegt eine tote Schwangere in der Schlucht. Die junge Frau war gerade erst nach zehnjähriger Abwesenheit in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Hauptkommissar Ehrlinspiel stößt bei seinen Ermittlungen auf ein dunkles Geheimnis und einer zweite Leiche. Die Autorin bietet am 11. (19.30 Uhr) in der Buchhandlung Mächtlinger (Pfinztalstr.36) keine übliche Lesung, sondern zusammen mit dem Schauspieler Gerd Kessler eine Mischung aus Lesung und Einblicken in den Entstehungsprozess des Romans, der in der Sparte Debüt für den höchsten deutschen Krimipreis, den Friedrich Glauser-Preis nominiert ist.
Antje Schröder ist 15, übergewichtig und davon überzeugt, dass Elvis Presley, ihr großes Idol, noch lebt. Bei einem Trip in die USA mit ihrer etwas schrägen Familie hofft sie Elvis zu treffen, doch anstatt in Richtung Graceland geht die Reise zu den Niagarafällen, Antje muss schon ihre eigenen Wege gehen, damit ihr Traum sich erfüllen kann. Mein innerer Elvis heißt der Roman von Jana Scheerer, ein literarische Roadmovie mit vielen witzigen und aberwitzigen Szenen. Die Autorin selbst liest daraus und die Musikerin Preslisa begleitet sie, natürlich mit Elvis-Evergreens, am 2. im KOHI-Kulturraum (Werderstr.47) in der Reihe Lesung Süd von Literarischer Gesellschaft und Stephanus-Buchhandlung.
Der Freundeskreis Karlsruhe-Halle e.V. ist am 3. zu Gast im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais. Constantin Hoffmann, Redakteur beim Mitteldeutschen Rundfunk, hat Geschichten von Menschen zusammengetragen, die fast alles dafür gaben, aus der DDR rauszukommen. Ich musste raus. 13 Wege aus der DDR ist der Titel seines Buches über die gar nicht so ferne deutsch-deutsche Vergangenheit, die doch gerade dabei ist, sich mehr und mehr zu verflüchtigen im Gedächtnis jüngerer Generationen.
Gar nicht so lange her ist der große Finanzcrash, der ein kleines Land mit besonderer Wucht heimgesucht hat. Island bewegte sich 2008 am Rande des Staatsbankrotts, weil seine drei größten Banken besonders intensiv im internationalen Geldgeschäft mitgemischt hatten. Der isländische Schriftsteller Einar Mar Gudmundsson, dessen Roman Engel des Universums internationale Beachtung gefunden hat, schildert in einer großen, wortgewaltigen Abrechnung die Geschichte von Islands Ruin. Wie man ein Land in den Abgrund führt. Bei der Veranstaltung des Deutsch-isländischen Kulturforums Stuttgart-Karlsruhe im Literaturhaus am 8. liest Rudolf Guckelsberger die deutsche Übersetzung der Streitschrift, dort gibt am 30. der isländische Schriftsteller Hallgrimur Helgason Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen. Helgason wurde 1996 mit seinem Roman 101 Reykjavik, der mittlerweile verfilmt worden ist, über Islands Grenzen hinaus bekannt. Die Rezitatorin Birgit auf dem Kampe liest die deutsche Übersetzung der schrägen Geschichte um einen kroatischen Auftragskiller, der in Island als Prediger verkleidet von einer Verlegenheit in die andere stolpert.
Im Jahr 2002 wurde Mehmet Desde, ein deutscher Staatsbürger kurdischer Abstammung, bei der Einreise in die Türkei unter fadenscheinigen Gründen verhaftet, Verhören, Folter ausgesetzt und schließlich zu einer Haftstrafe verurteilt. Er hat ein Buch über Folter und Haft in der Türkei geschrieben, das Fragen aufwirft nach der Rechtsstaatlichkeit der Türkei und dem Verhalten deutschen Regierung. In einer Veranstaltung von amnesty international liest und diskutiert Desde am 10. (19.30 Uhr) im BBK Künstlerhaus (Am Künstlerhaus 47).
Am 8. Mai ist Muttertag. Aus diesem Anlass lädt der Kabarettist und Autor André Richter wieder ein zu einem Karlsruher Lesefrühstück. Diesmal (ab 10.30 Uhr) in die Gaststätte Trompeter von Säckingen (Kaiserallee 9). Richter selbst macht sich heitere und besinnlichen Gedanken zum Thema Mutter und Mutterschaft und spricht sie auch aus. Dabei assistiert ihm Susanne Wolf. Zur Sprache kommt dabei auch das besondere Verhältnis der Schraube zur Mutter. Der Eintritt ist frei.
Autobiographisch geprägt ist der Roman Die beste aller Welten, der in der Tschechoslowakei geborenen Irena Brezna. Die Romanheldin und Ich-Erzählerin, die elfjährige Jana, lebt im Spannungsverhältnis zwischen Schule und Elternhaus. In der Schule wird sie infiziert mit dem Geist des sozialistischen Totalitarismus, ihre Eltern bekommen als bürgerliche Elemente die Gnadenlosigkeit des stalinistischen Systems zu spüren, der Vater wird zum Arbeitsdienst verdonnert, die Mutter verschwindet im Gefängnis. Jana bleibt nur die Flucht in eine Fantasiewelt. Irena Brezna, die in ihrer Wahlheimat Schweiz auf vielfältige Weise der Vermittlung zwischen den verschiedensten Ländern und Kulturen dient, kommt am 26. auf Einladung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung ins Literaturhaus.
Das Neue Karlsruher Lesebuch ist unerschöpflich. Am 14. (19 Uhr) veranstaltet das Künstlernetzwerk-SW in seinem Domizil in der Augustastrasse 3 die vierte Lesung aus dem im letzten Jahr erschienenen Querschnitt der Karlsruher Literaturszene. Diesmal sind Peter Gautel, Thomas Liebscher, Waltraud Kirste, Angelika Maisch und Michael Rickelt an der Reihe. Es moderiert der Herausgeber Matthias Kehle.
Unter dem Motto Venezia steht am 25. (19 Uhr) ein literarisch-musikalischer Abend am selben Ort . Vera Morelli liest Lebensgeschichten venezianischer Frauen aus ihrem Buch Ein freies Herz wohnt in meiner Brust, das Ensemble de Luxe spielt dazu passende Musikstücke italienischer Komponisten, die den besonderen Zauber der Lagunenstadt heraufbeschwören.
Als Mitglied der GEDOK setzt sich Vera Morelli am 13. im Literarturhaus zusammen mit ihren Mitstreiterinnen Karin Bruder, Irmentraud Kiefer und Hedi Schulitz mit der alten neuen und neuen alten Weiblichkeit auseinander. Die GEDOK Karlsruhe hat zusammen mit der Literarischen Gesellschaft und dem Karlsruher Kulturamt zum zweiten Mal den Prosapreis Junge Literatur (JuLi) für Autoren zwischen 16 und 20 ausgeschrieben: Wer ihn mit welchem Text gewonnen hat, das erfährt man bei der Preisverleihung am 17. im Literaturhaus. Der Flötenspieler Sandro Eramo sorgt für die musikalischen Zwischentöne..
Seine Stimme ist noch bekannter als sein markantes Gesicht. Der Schauspieler Rufus Beck ist die Hörbuchstimme von Harry Potter, er kann noch mehr, wie er am 28. (20 Uhr) im Mercedes Benz-Kundencenter Rastatt (Gottlieb-Daimler-Straße) zeigt. Dort präsentiert er mit Stimme, Mimik und Gestik seine Version des Shakespearschen Sommernachtstraum im Stil eines Comedian. Das berühmte Klavierduo Anna & Ines Walachowski spielt dazu die Musik, die Felix Mendelssohn-Bartholdy zu dem Schauspiel komponiert hat.
Wenn nicht anders angemerkt, ist Veranstaltungsbeginn 20 Uhr.