Am 28. Mai 1961 veröffentlicht der Rechtsanwalt Peter Benenson den Artikel The Forgotten Prisoners in der britischen Wochenzeitung The Observer und gab damit den Startschuss für Amnesty International (ai). Mitten im Kalten Krieg begannen kleine Gruppen in Westeuropa, Australien, den USA und bald auch darüber hinaus, sich für politische Gefangene weltweit einzusetzen - egal ob aus der so genannten Dritten Welt, dem Osten oder dem Westen. Sie standen zwischen allen politischen Fronten und blieben dennoch ihrem Grundsatz treu, sich von keiner Seite instrumentalisieren zu lassen. Auch in Karlsruhe formierten sich bereits in den 60er Jahren erste Aktivisten wie eine vom Religionslehrer Frieder Kudis gegründete ai-Gruppe. Derzeit gibt es in der Karlsruher Sektion 19 Gruppen, die sich jeweils um verschiedene Schwerpunkte, Länder oder einzelne politische Gefangene kümmern. Auch wenn der Anlass, dass es so etwas wie ai überhaupt geben muss, ein trauriger ist, gibt es allen Grund die Idee zu feiern, dass einzelne Menschen gemeinsam viel verändern können, und damit Menschen in aller Welt dazu aufzurufen, aktiv zu werden, damit die Menschenrechte auch in den nächsten 50 Jahren eine starke Stimme haben. In Karlsruhe beginnen die Geburtstags-Aktionen am 7. mit einem Fest zum 50-jährigen Bestehen der Menschenrechtsorganisation im ZKM, bei dem auf ein Kurzfilmprogramm und Gespräch die Party Dance for Human Rights mit DJ Deepthought folgt. Seit 20 Jahren unterstützt der Bezirksverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Karlsruhe die Verteidigung der Menschenrechte durch eine alle zwei Jahre stattfindende Verkaufsausstellung (Am Künstlerhaus 47, Karlsruhe). Am 8. öffnet die diesjährige Ausgabe zugunsten von ai mit einer Vernissage, bei der das Helmut Zimmer Trio spielt. Am 10. liest in den Ausstellungsräumen Mehmet Desde aus seinem Buch Folter und Haft in der Türkei und zum Abschluss der Ausstellung präsentiert am 15. um 15 Uhr Heinz Möllinger am Flügel musikalische zu Farbkompositionen.