Jetzt haben sie es endgültig geschafft! Mit ihrem neuen Vertrag bei Universal Music und ihrem dritten Album no shadow without light gelingt der Band aus Ettlingen endgültig der Evolutionssprung vom Local Hero zum Global Player. Zumindest musikalisch, denn der internationale Erfolg hängt natürlich nicht nur vom Album selbst ab sondern auch vom Marketing sowie vom Glück. Aber verdient hätten Andy und Marcus Fechner sowie Stefan Schoch ihn. Nachdem ihr letztes Album ...every single day! schon gute Ansätze zeigte, aber insgesamt noch nicht hundertprozentig überzeugte, ist das neue sowohl von der Eingängigkeit der Songs als auch vom Sound her eine enorme Weiterentwicklung. Nahezu jeder Song könnte problemlos im Radio laufen. Was nicht heißen soll, dass die Band nun auf massenkompatible Hits und Durchschnittsware setzt. Sie bleiben sich und ihren Fans immer noch treu.
2010 erreichte eleVate in den SWR3 Jahrescharts mit dem Ohrwurm Seize The Day auf Platz 10. Ihr rockigeres The Day Of Days erreichte sogar Platz 1. Natürlich sind diese beiden Hits auch auf dem neuen Album enthalten, dazu genügend anderes chartverdächtiges Material.
Das Album erscheint am 18. März, und live spielen sie die neuen Stücke sowie Titel aus ihren anderen beiden CDs am 1.4. im Substage. Wie viele andere Bands schreiben auch sie in ihrer Biographie, bei wem sie schon im Vorprogramm auftraten, doch das haben sie nun nicht mehr nötig. So eine Band verdient es, als Hauptgruppe auch auf größeren Festivals auf der Bühne zu stehen.
Im Pressetext steht, dass es zu Beginn der Aufnahmen so schien, als würde das Album musikalisch düsterer werden. Davon merkt man heute beim Anhören der 13 Songs nichts. Düster ist hier gar nichts mehr. Viel mehr fällt die Vielseitigkeit des neuen Albums auf, der ausgefeilte Sound zeitgemäßer Rockmusik. Sie verstehen es sehr gut, die reinen Songstrukturen durch besondere Einfälle in Arrangement und Produktion aufzulockern. Die neue Single The Place Where I Belong ist ein Musterbeispiel dafür, dass man gefühlvolle Balladen zum Davonschweben auch aufnehmen kann, ohne schwülstig oder kitschig zu warden. Das rockige Time will fly könnte ein Radio-Dauerbrenner werden, das überraschend anders klingende Dare the ride die Massen auf die Tanzflächen treiben, und Melancholy Feeling wird gegen Ende zu so einer packenden Hymne, dass es gar nicht melancholisch wirkt.
Persönliche Anmerkung des Redakteurs dieser Zeilen: Dies ist das erste Mal seit langem, dass ich eine Neuerscheinung innerhalb einer Woche sieben Mal komplett angehört habe. Weiter so, eleVate! -gk