Seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist Karlsruhe im Frühjahr Festspielstadt, zu Ehren eines Komponisten freilich, der nie in der Fächerstadt weilte, doch seit 34 Jahren bei diesem Festival mit seinem riesigen Werk immer wieder neue Freunde findet. Barockmusik in besten Händen ist bei den Händel-Festspielen Verpflichtung. Auch wenn der vergleichsweise geringe Etat kein allzu großes Festspielprogramm erwarten lässt, präsentiert sich das Festival doch stets vielseitig. In einer neuen Inszenierung von Ulrich Peters wird mit den Deutschen Händel-Solisten unter der musikalischen Leitung Michael Hofstetters in diesem Jahr Händels Oper Partenope aufgeführt (19., 23., 25. und 27.), die sich in ihrem Liebes- und Ränkespiel rund um die sagenhafte Gründerin Neapels durch höchste Menschlichkeit, musikalischen Witz und Spielfreude auszeichnet. Daneben wird Peer Boysens Inszenierung von Händels Ariodante wiederaufgenommen (siehe Tagestipp). Die Deutschen Händel-Solisten geben außerdem unter der Leitung von renommierten Gastdirigenten zwei lohnenswerte Konzerte: Lars Ulrik Mortensen wird den Schwerpunkt des von ihm geleiteten Eröffnungskonzertes am 18. auf Concerti grossi Händels legen und Christophe Rousset präsentiert mit der Sopranistin Berit Barfred Jensen ein Programm, das sich Vokalwerken des Namenspatrons der Festspiele widmet. Das Thema Barock und seine Reflexion im 20. Jahrhundert bildet den zentralen Gedanken eines Sinfoniekonzertes der Badischen Staatskapelle unter der musikalischen Leitung Jochem Hochstenbachs, das Werke Händels und Bachs Werken von Bartók und Strawinsky gegenüberstellt. Ein Händel-Dinner, weitere Konzerte sowie die Internationale Händel-Akademie ergänzen den Festivalreigen im Badischen Staatstheater.