Saxophon statt Geige

Eigentlich sind Die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi ja ein Violinkonzert. Eigentlich. Denn dass sich die vier Sätze des italienischen Meisterkomponisten auch für andere Instrumente eignen, stellt ein Quartett der besonderen Art im Mikado unter Beweis. Karin Huttary (Perkussion, Sansula), Rigulf Nemitz (Flöte, Gongs), Ute Reisner (Altsaxophon, Melodica) und Jochen Roddewig (Saxophon) nehmen sich Vivaldis Violinkonzerte als Vorbild und dieses Leitmotiv als Inspiration für eigene Improvisationen. Ergänzt wird die ursprüngliche Vertonung des jahrszeitlichen Wechsels um einige mittelalterliche Herbstlieder und eigens komponierten Führjahrsmelodien. Dabei ist die ganze Darbietung nicht nur ein Konzert, sondern zugleich auch ein musikalisches Pamphlet in Zeiten des globalen Klimawandels, inszeniert mit europäischen Saxophonen, karibischen Perkussionsinstrumenten sowie asiatischen Gongs. Das passt, denn schließlich hat Vivaldi sein Meisterwerk am Ende der kleinen Eiszeit in Europa komponiert.