Der Leipziger Maler Jörg Ernert (*1974) lauert seinen Bildern noch ganz traditionell mit Skizzenbuch und Tusche im Alltag auf. Im Atelier verselbständigen sich dann jene festgehaltenen Architektur- und Raumerfahrungen aus Chinatown, Kraftwerken oder einer Automesse beim Zusammenstoß mit der Farbe auf der Leinwand. Ernerts expressive Malerei zeichnet sich durch eine kraftvolle Pinselführung und intensive Farbgebung aus. Der Maler arbeitet im Malprozess regelrecht gegen die konkrete Realität an, übersteigert und verändert die Situationen. Die Räume bekommen damit eine eigene Relation und Geometrie. Dem Betrachter wird unterdessen die Grundlage einer figurativen, gegenständlichen Deutung zugunsten einer fast physischen Farbraum-Erfahrung entzogen.
> bis 23. Oktober, Galerie Bode, Karlsruhe, Ettlinger Straße 2a, Mi Fr 15 18 Uhr, Sa 11 14 Uhr