Den Kraichgau, die Winzer und die Weine dieser Landschaft, kennt Johannes Hucke mittlerweile wie seine Westentasche. Im „Kraichgauer-WeinLeseBuch“ hat er Lust auf diese Landschaft und ihre alkoholischen Hervorbringungen gemacht. In jüngster Zeit versucht er sich auch als Krimischreiber. In „Rotstich“, einem Kraichgau-Wein-Krimi, hat er seine Neigungen unter einen Hut, genauer gesagt, zwischen zwei Buchdeckel gebracht. Am 2. (19.30 Uhr) gibt er Kostproben daraus zu Gehör im Bürgerhaus Söllingen (Hauptstr.57). Dazu gibt es natürlich Weine aus Kraichgau.
Zungensprachliche Liebesabenteuer, phantastisch-groteske Sprachwelten und paradoxalhe Strudel offeriert der Berliner Lyriker Ron Winkler dem geneigten Publikum in seinem neuen Gedichtband „Frenetische Stille“. Am 4. entfaltet er seinen Sprachzauber im KOHI-Kulturraum (Werderstr.47) in der Reihe Lesung Süd der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung, die fast immer auch noch mit einer Zugabe aufwartet. In diesem Fall ist es die Live-Musik der Karlsruher Indie-Band „Kojote“, die für diesen einen Auftritt noch einmal zusammen gekommen ist.


Kleine aber feine Literaturhäppchen werden bei der Zweiten Karlsruher Lesenacht im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais am 16. verabreicht. Ab 18 Uhr stellen sich relativ bekannte, aber auch relativ unbekannte Schriftsteller dem Publikum, u.a. der SWR-Redakteur und Gelegenheitsromanschreiber Carsten Otte, die schon mit mehreren Nachwuchspreisen ausgezeichnete Anja Kümmel, der Vortragskünstler Christoph Köhler, der Satiriker Bernd Hettlage. Am besten genießt man den Abend, den Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Matthias Walz von der Literarischen Gesellschaft moderieren, wie eine Wundertüte und einen Bücherflohmarkt gibt es noch dazu.
Uwe Schick, in Wiesloch lebender Schwabe, verdient sein Geld mit Marketing, seine Leidenschaft gilt aber dem KABALIT, einer Mischung aus Kabarett und Literatur. Wie sich das anfühlt, führt er selbst vor mit seinem Programm „Urlaub“, das er am 9. im A&S Bücherland (Rintheimer Str.19) zum Besten gibt. Es geht um miese Hotels, chlorverseuchte Pools und vergessene PIN-Nummern.

Der argentinische Schriftsteller Marcelo Figueras war schon 2007 und 2008 zu Gast in der Gemeindebücherei Waldbronn (Marktplatz 3), um seinen jeweils neuen Roman vorzustellen. Jetzt kommt er wieder. Auf Einladung der Buchhandlung LiteraDur stellt er am 5. in Begleitung seiner Übersetzerin Sabine Giersberg. Lesen wird er aus seinem neuen Roman „Der Spion der Zeit“, in dem er sich wiederum mit der argentinischen Militärdiktatur auseinandersetzt, in der Form eines Krimis, der in einem fiktiven südamerikanischen Land spielt. Nach dem Ende der Militärjunta fallen deren Mitglieder, die ungestraft davon gekommen sind, einem Rächer zum Opfer, der Hinweise auf biblische Geschichten hinterlässt.
Nach langer Sommerpause steht auch wieder allmonatlich Haralds Hörstunde im Marotte-Figurentheater auf dem Programm. Am 7. (20.30 Uhr) dreht sich alles um den Fußball, ein weites Feld, das literarisch weitaus ausgiebiger beackert wurde, als man gemeinhin denkt. Vuvuzelas sind übrigens während der Hörstunde verboten.
Cordula Stratmann pflegt einen etwas eigenartigen Humor, der wohl ihrer rheinischen Herkunft geschuldet ist. Sie gibt sich z.B. als ihr Alter Ego Annemarie Hülchrath dümmer und naiver als sie in Wirklichkeit ist. Das kommt aber wie ihre verquasselten Impro-Shows beim Publikum an. Und nun hat sie einen Roman (oder etwas ähnliches) geschrieben, „Sie da oben, er da unten“, den sie am 28. (20.30 Uhr) im Tollhaus zu Gehör bringt. - ko

In der Thalia-Buchhandlung, Kaiserstr.167, liest Prof. Dr. Wolfgang Hantel-Quitmann am 1.10. aus seinem Buch „Schamlos!“. Er erzählt von Geldgier und Egoismus in der Finanzwelt, Machterhalt in der Politik, Selbstdarstellung in den Medien sowie Sex und Kommerz im Alltag und zeigt, wo und wieso die Schamgrenzen fallen und was wir verlieren, wenn alles erlaubt ist.
Holger Nicklas & Johannes Hucke haben mit ihrem ersten KSC-Krimi „Strafraum“ schon für Aufmerksamkeit gezeigt. Nun folgt mit „Totland“ der Nachfolger, in dem es um den geplanten Stadionneubau, rechte Schlägern, eiskalte Makler und ruchlose Immobilienmanager geht. Am 8.10. sind sie ebenfalls in der Thalia-Buchhandlung.
Ein neuer Buchverlag aus Karlsruhe stellt sich bei seiner Lesungsreihe „Aufschnitt mit Beilage“ in der Fleischmarkthalle des Alten Schlachthof (Durlacher Allee 62) vor. Zu jeder Veranstaltung gibt es auch ein Menü. Beim ersten Leseabend von „Der kleine Buchverlag“ liest der Grundschullehrer Joseph Maria Samulskie am 21.10. ab 19.15 Uhr aus „Kopieranstalt: Schule ist ein Irrenhaus“, einem satirisch aus den Alltagserfahrungen abgeleiteten Lehreroman. Ein Lehrer entdeckt nach einem Nervenzusammenbruch seine dunklen Abgründe und Einstellungen zum Leben. Für alle psychologisch angehauchten Bücherfans eine spannungsgeladene Geschichte. Die Lesung wird von Lena Kitar am Klavier begleitet. Am 28. folgt schon der zweite Aufschnitt, mit der kafkaesken Erzählung „Fünf Puzzlestücke - Füge alles zusammen“ von Cihan Aydin, dazu Solo-Geige von Hanna Jüngling.
Rolf Lappert gewann mit seinem letzten Roman „Nach Hause schwimmen“ den 1. Schweizer Buchpreis. Nun liest er am 12. bei den Stadtwerken Ettlingen, Hertzstr.33 (Veranstalter „Die Buchhandlung“ Ettlingen) aus „Auf den Inseln des letzten Lichts”. Auf einer entlegenen Insel ist nichts, wie es scheint. Einst war hier eine Forschungsstation für Primaten, jetzt vegetieren die wenigen verbliebenen Wissenschaftler und Versuchstiere nur noch vor sich hin.
-gk
Veranstaltungsbeginn, wenn nicht anders vermerkt, ist 20 Uhr.