Zum vorläufigen Abschluß der HörKino-Reihe, die der Südwestrundfunk SWR 2 im Zusammenarbeit mit der Kinemathek Karlsruhe veranstaltet, wird auch noch ein klassisches Literaturhörspiel präsentiert. Am Sonntag, den 18.Dezember,. um 17.30 Uhr , wird Dostojewskis „Der Spieler“ gegeben,. Dostojewski war eine Spielernatur. Das hätte sich möglicherweise nie in seinem Werk niedergeschlagen, wenn er nicht im Sommer 1865 an der Spielbank von Wiesbaden 3000 Rubel verspielt hätte. Es war der Vorschuss, den ihm ein Verleger gezahlt hatte, unter der Bedingung, dass er bis zum 1. November 1866 einen neuen Roman vorlegt. Da er den Vorschuss nicht mehr zurückzahlen konnte, war Dostojewski gezwungen, in knapp vier Wochen einen Roman zu schreiben. Es wurde eine kaum verkappte Darstellung der eigenen Spielleidenschaft. Im Mittelpunkt der Handlung steht Alexej Iwanowitsch, Hauslehrer bei einem ehemaligen russischen General, der in einem deutschen Kurort den Rest seines Vermögens am Spieltisch durchgebracht hat. Die Hoffnung auf eine rettende Erbschaft wird zunichte, als die todkrank geglaubte Erbtante plötzlich anreist und ebenfalls binnen kurzer Zeit Unsummen verliert. Damit scheint nicht nur das Schicksal des Generals, sondern auch seiner Stieftochter Polina besiegelt. Doch dann setzt Alexej, der in Polina verliebt ist, alles auf eine Karte, genauer gesagt, auf sein letztes Goldstück und gewinnt tatsächlich - aber das ist noch nicht das Ende. Beate Andres hat die Handlung des Kurzromans auf 70 spannende Hörspielminuten verdichtet. Milan Peschel, Robert Hunger-Bühler, Christoph Bantzer und Jennifer Minetti sind in den Hauptrollen des Hörspiels um Glücksspiel zu hören. Der Gewinner ist in jedem Fall das Publikum. -ko