Der neue Burger-Krimi beginnt mit einem Mord in einem Hochhaus in Heddesheim. Anita Bovary heißt die blutüberströmte Dame. Dass der falsche Name auf den Flaubert-Roman Madame Bovary verweist, dämmert dem Heidelberger Kripochef Alexander Gerlach erst später. Von einer griechischen Hochzeit kommend mit jeder Menge Alkohol im Blut versucht er zunächst einfach nur eine möglichst korrekte Figur zu machen. Ein Tatverdächtiger gerät ins Visier - der Mann, der mit der Toten die letzte Nacht verbrachte. Ein zweiter Tatverdächtiger, der krankhaft eifersüchtige Ex-Mann der Toten, taucht auf. Die Spur führt nach Karlsruhe zum früheren Wohnort des Opfers in der Kaiserallee, was Gerlach die Gelegenheit gibt an seine alte Wirkstätte zurückzukehren und einen ehemaligen Kollegen, Kriminaloberkommissar Petzold, zu treffen. Gegen Ende ist Gerlach dem wahren Täter näher als ihm lieb ist. Zu den spezifischen Qualitäten des Karlsruhers, dessen Krimis mittlerweile bundesweit Beachtung finden, zählen die pointierten Menschenschilderungen, der genaue Blick für die unterschiedlichen Milieus, in denen sich die handelnden Figuren bewegen, für die kleinen Begebenheiten am Rand der eigentlichen Krimihandlung. Nicht fehlen dürfen auch diesmal die ebenso lustvolle wie problembeladene Beziehung zur Frau seines Vorgesetzten und die Erziehungsbemühungen des alleinerziehenden Vaters von pubertierenden Zwillingstöchtern. ko
> Piper Verlag., 304 Seiten, 9,95 Euro