Alle Jahre wieder schreibt die Karlsruher Kultur- und Kunstzeitung raumK in Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft einen Literaturwettbewerb aus. Im letzten Jahr stand der Wettbewerb unter dem Motto „Da läßt sich was draus machen!- Optimistische Geschichten aus dem Alltag“. Wenn man die Meßlatte nicht allzu hochlegt, dann können sich die ausgewählten Texte durchaus sehen lassen, schließlich handelt es sich bei den Teilnehmern fast ausschließlich um Hobby-Schreiber. Dass nun die Gewinner-Geschichten und auch noch ein paar weitere eingesandte Texte in Buchform (Hardcover!) veröffentlicht werden, dürfte vor allem die Autoren freuen, aber für die meisten Beiträge ist es einfach zuviel der Ehre. Das meiste ist einfach so dahinerzählt, ohne erkennbaren literarischen Gestaltungswillen, bei den Gewinnergeschichten von Marny Staib und Antje Bochan stößt zudem der Biedersinn der Schlusswendungen auf, etwas aus dem Rahmen fällt Olal Piechos lakonisch und lebendig erzählte Alltagsgeschichte mit Berliner Akzent. Als Schwimmbadlektüre mit lokalpatriotischem Flair ist das in Ordnung, aber ein „Karlsruher Lesebuch“, wie es tatsächlich im Obertitel heißt, ist das nie und nimmer. -ko

> Schimmelzweig Verlag, 184 Seiten (mit Fotos), 14,90 Euro