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Archiv: 08.2010
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Blaubart

Theater in der Orgelfabrik

Bild - Blaubart
„Wir kehren zurück zu unseren Horrorgeschichten“, lacht Gabriele Michel vom Theater in der Orgelfabrik. Gruselige Geschichten in schaurig-schöne Bilder getaucht und mit Witz und Ironie erzählt sind quasi das Markenzeichen des Profi-Ensembles, das seit 1987 die Sommerwochen in Karlsruhe mit Uraufführungen bereichert.

„Blaubart“ ist vom ursprünglich französischen Märchenstoff um einen frauenmordenden reichen Gutsherrn ebenso inspiriert wie von fantasievoll psychologisierenden Deutungen der dämonischen Erzählung. Eine Geschichte um Mann und Frau. Er ist erfolgreich und dominant, anziehend und abstoßend zugleich. Seine frisch Angetraute ahnt allenfalls, was ihren Vorgängerinnen widerfuhr. Im Schloss tauchen Menschen auf, die sich einschleichen, um nach ihren verschwundenen Verwandten zu suchen - Blaubarts früheren Frauen. Und dann gibt es diesen Schlüssel zur verbotenen Kammer….

„Für sechs Frauen ist es schief gegangen, aber für die Siebte gilt: Neugier lohnt sich“, betont Michel. Knappe, pointierte Szenen prägen die unheimliche Krimi-Atmosphäre dieses von zehn Mitspielenden getragenen Stücks, in dem erstmals die durch Engagements und Projekte in der Region bekannte Schauspielerin Martina Eckrich im Theater in der Orgelfabrik zu sehen ist.

Mit „Don Giovanni - Gereimtes und Ungereimtes“ stellen Gabriele Michel und Franco Rosa, die das Theater gemeinsam leiten, deutsche Liebeslyrik in den Mittelpunkt ihres zweiten Sommerstücks. Die Erlebnisse des skrupellosen Verführers bilden den roten Faden in einem „komisch-melancholischen Abend zwischen Kunst und Kitsch“, den sie unter anderem mit Ulrike Schmitt, Sven Fechner und Oliver Grimm gestalten. Um Liebesleid und Liebeslust geht es in deftigen Barockgedichten, zarten Reimen der Romantik oder anzüglichen Liebeszeilen eines Erich Fried. Für eine zeitgemäß entstaubte Präsentation der Texte von Goethe, Karoline von Günderode, Heinrich Heine oder Else Lasker-Schüler sorgen nicht zuletzt Lichtregie und Videoprojektion von Peter Schmitt.

Ihre „Mittwochsreihe“ widmen die engagierten Schauspieler in diesem Sommer Johann Sebastian Bach. An drei in sich abgeschlossenen Abenden entsteht aus Geschichten und Anekdoten, Briefen und Aussagen von Zeitgenossen ein anschauliches Bild des Menschen Bach und seiner Zeit. „Wir erzählen zum Beispiel auch wie hoch Bachs Einkünfte in Euro wären, und wie luxuriös teuer Musikinstrumente waren“, sagt Michel. Vom Band erklingt eine Querschnitt von Bachs reichem musikalischem Schaffen.

> „Blaubart“, 14.8. (Premiere) und 20., 21., 27. und 28.8. 2010 sowie im September und Oktober.
„Don Giovannis Gereimtes und Ungereimtes“, Premiere am 18.9., weitere Vorstellungen im September und Oktober.
Erster Bach-Abend am 25.8.. Beginn jeweils 20.30 Uhr.
Karten 0721-401443 -

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