Einen Paukenschlag zum Abschluss verspricht Ballettdirektorin Birgit Keil allen Tanz-Enthusiasten mit der 3. Karlsruher Ballettwoche. Als Ausklang der Spielzeit stehen die aktuellen Ballettproduktionen des Badischen Staatstheaters wie Schwanensee, La fille mal gardée und Coppélia noch einmal innerhalb weniger Tage auf dem Programm.
Den Beginn macht Klassiker der Moderne mit Werken von George Balanchine, Hans van Manen und Uwe Scholz. Der Abend zeichnet Ballettgeschichte des 20. Jahrhunderts nach, in dem der Tanz sich als solcher ausdrückt und höchste Bewegungskunst sich unabhängig von Kostüm, Ausstattung und Handlung entfaltet. So spiegelt sich auch in der Ballettwoche der erfolgreiche Karlsruher Weg Birgit Keils in der Verbindung von Tradition und Gegenwart. Die klassische Tradition zu schätzen, habe ich schon zu John Crankos Zeiten gelernt, sagt dessen einstige Erste Ballerina. Diese Meisterwerke haben die Zeit überdauert und sind eine große Herausforderung für die Tänzer, sowohl technisch als auch, was die Interpretation angeht sagt die Ballettchefin, die zugleich die Akademie des Tanzes der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim leitet.
Wir brauchen die Pflege und Belebung der Tradition, und man muss auch Neues kreieren, deshalb fördere ich immer wieder junge Choreographen, die Experimente wagen - bei allem aber zählt immer die Qualität. Die nach den Kompositionen von Bizet, Beethoven und Mozart Symphony in C, Adagio Hammerklavier und Klavier Es-Dur überschriebenen Stücke in Klassiker der Moderne würdigen zudem den hohen Stellenwert, den die Musik für die Choreographen dieses Abends hat.
Zum Auftakt der Ballettwoche beleuchtet bereits am 14. der Theaterwissenschaftler Frank-Rüdiger Berger die Tanzgeschichte des 19. Jahrhunderts in seinem Vortrag Beine wie Schwanenhälse, so weich und ringelnd, mein´ ich. Am 18. leitet Vladimir Klos, künstlerischer Berater des Karlsruher Balletts, einen Kostümworkshop, und es gibt Gelegenheit vor den Vorstellungen am 15. und 16. beim Aufwärmen im Ballettsaal zuzusehen. Der tänzerische und choreographische Nachwuchs liegt der Karlsruher Ballettdirektorin, die 1995 gemeinsam mit der Mailänderin Marchesa Maddalena Mina di Sospiro die private Tanzstiftung Birgit Keil (Stuttgart) gründete, besonders am Herzen.
So stehen Aspekte der Ballett- und Tanzförderung bei einem Podiumsgespräch am 17. im Mittelpunkt. Die Galavorstellung als Highlight der Woche am 19. gestalten neben Mitgliedern des Karlsruher Ensembles hochkarätige Gäste aus Stuttgart, Leipzig, Zürich, Wien, Lissabon und San Francisco mit einem vielfältigen, musikalisch von Johann Sebastian Bach bis zu Johnny Cash und Tom Waits reichenden Programm. afr > 15.-19.6., Karten unter www.staatstheater.karlsruhe.de.