Soll angeblich schon mal Lampenfieber gehabt haben. Als sie Ende vergangenen Jahres bei einer Benefizgala ein umfangreiches Programm eröffnete, bei dem nach ihr die Sean Treacy Band, Henny Nachtsheim, Annette Postel, Ralf Stahlhofen und Fools Garden auf der Bühne standen. Grund dafür gab’s keinen. Die 18jährige überzeugte das Publikum problemlos mit ihren kraftvollen, und doch einfühlsamen, zerbrechlichen Songs. Als sie am Schluss eine ganz eigene Version von Janis Joplins „Mercedes Benz“ sang, hatte sie auch die letzten noch skeptischen Älteren im Saal um den Finger gewickelt.

Aber darüber denke sie überhaupt nicht nach. Sie singt einfach, und freut sich, „Meine Musik spricht einfach viele an, bis ins hohe Alter, würde ich mal behaupten“. Auf der andern Seite hat sie auch ganze junge Fans, die in ihr so etwas wie einen Popstar sehen. Das findet sie eher befremdlich. Zu ihr passt besser das Bild der erwachsenen Musikerin: Die Singer/ Songwriterin, die sich auf die „Ochsentour“ ihr Publikum erspielt, deutschlandweit: 2009 hat sie rund 80 Auftritte quer durch die Republik absolviert, und ihr Terminkalender für 2010 sieht jetzt schon aus, als würde er noch voller werde. Das Unterwegssein ist ihr wichtig – nicht zuletzt als Inspirationsquelle für ihre Songs. Denn merke: wer nichts erlebt, hat nichts, worüber er schreiben kann.

Ihre ersten Auftritte hatte sie im Kindergarten. Dort sang sie zusammen mit einem Kinderliedersänger, später sang sie in Musicals. Singen war ihr immer eine Leidenschaft. Mit 15 begann sie, zusätzlich zum Gesang Gitarre zu spielen, bis April 2008 jobbte sie noch in einem Bioladen und einer Biobäckerei, seit Juni 2009 gibt es nur noch die Musik. Inzwischen hat sie ein Netzwerk von Kontakten und Freunde aufgebaut, von dem sie auf ihrer „Never Ending Tour“ profitiert. Die Live-Schiene ist aber nur ein Standbein.

Eva Croissants Ziel ist immer noch ganz altmodisch der „Plattenvertrag“, denn nur selbst produzierte CDs bei Konzerten verkaufen, das ist es nicht, was sie sich vorstellt. Auf dem Weg dorthin gibt es seit März 2009 in ihrem Künstlerleben einen Musikverlag, der ihr die notwendigen Kontakte vermittelt. Das führte bislang zur Produktion einer Demo CD zusammen mit dem Gitarristen der Band Reamonn.

Eva Croissant ist im Februar Gast bei der „Ladies Night“ der Sean Treacy Band. Neben ihr treten in diesem Rahmen Jasmin Perret, Melanie Müller & Lara Köpke auf

> Mi., 3.2., 20 Uhr, Pflug, Karlsruhe-Durlach, Ochsentorstraße 24

http://www.sean-treacy-band.de