Ein Scheuklappenverweigerer ist Curtis Stigers über zwei Jahrzehnte geworden. Startete er seine Karriere mit gefühlsschwangeren Balladen, wechselte dann ins eher raubeinige Singer-Songwiter-Fach, kann er heute unter Beweis stellen, dass ihm musikalische Grenzen ziemlich egal sind: die Trennlinien zwischen Jazz, Pop, Soul, Rock, Blues und sogar Country-Musik sind für ihn längst aufgehoben. Der Sänger, Saxophonist und Songwriter hat in den letzten acht Jahren eine Reputation als formidabler Jazzvokalist erworben. Auf seinem jüngsten Werk Lost In Dreams mischt er seine eigenen Kompositionen mit wohlbekannten Jazzstandards und Songs von Annie Lennox und Roger Waters. Die Jazzelemente, die das Album dominieren, versetzt er immer wieder mit einem großzügigen Schuss Soul, Pop, Blues und einer Reihe anderer stilistischer Schattierungen, aber alles höchst subtil und flüchtig, kaum greifbar und vielleicht deshalb so anziehend