Der Plünderung Roms verdanken sie ihren schlechten Ruf, doch entgegen der ihnen sprichwörtlich unterstellten Zerstörungswut gelten die Vandalen Historikern als Bewahrer römischer Kultur und Lebensart. Die Große Landesausstellung Erben des Imperiums in Nordafrika zeichnet ein aus neueren Forschungen gewonnenes Bild der Völkergruppe, die nach ihrer Wanderung durch Europa wagemutig nach Nordafrika übersetzte und dort durch Eroberungen ein mächtiges Königreich gründete, das für kurze Zeit die Geschicke des Mittelmeerraums bestimmte. Die aus euröpäischen und tunesischen Museen stammenden Ausstellungsstücke sind großteils zum ersten Mal in Deutschland zu sehen, darunter das Mosaik Dame von Karthago und der Sakophag von Lamta, der ein Zeugnis für die Ausbreitung des frühen Christentum und germanische Einflüsse ist. Schmuck, Keramik und Mosaiken sowie Modelle von Kirchenbauten und Inszenierungen einer spätantiken Villa und eines begehbaren Baptisteriums führen die künstlerische Qualität, die Kultur und Baukunst in Nordafrika zur Zeit der Vandalen vor Augen.
> 24.10.-21.2., Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Schloss, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr.