Europa-Cup-Abende im Wildparkstadion, das war einmal. Dass der KSC mittlerweile wieder in der Zweitliga rumkrebst, konnten Holger Nicklas und Johannes Hucke nicht ahnen, als sie ihren KSC-Krimi verzapften, der ganz offensichtlich auf der Regionalkrimi-Welle zu reiten versucht. So bedienen sie das Wunschdenken der KSC-Fans, indem sie den Verein international wieder salonfähig machen. Zugleich stellen sie den KSC aber in den Mittelpunkt eines Wettbetrugs, bei dem ein junger Spieler namens Jan Greiner auf der Strecke bleibt. Tatsache ist aber, dass der echte und der literarische KSC außer dem Wildparkstadion nichts gemein haben und allein schon deshalb der Krimi nicht funktionieren kann. Und dann klappt auch das Zusammenspiel zwischen dem Buchhändler Nicklas und dem für seine Weinlesebücher bekannten Schreibpartner Hucke nicht recht, da gibt es schwer nachvollziehbare Perspektivwechsel, geradezu expressionistische Naturschilderungen stehen neben recht schlichten Dialogen und der Fall, der mit tatsächlichen Geschehnissen kokettiert, löst sich irgendwie von selbst. Das ist kein Volltreffer, sondern ein Schuss ins Blaue. -ko

> Info Verlag Karlsruhe. Lindemanns Bibliothek, 212 Seiten, 12,80 Euro