Der in Freiburg lebende Künstler Harald Herrmann, Jahrgang 1954, sucht nach Verknüpfungen und Vernetzungen. Seine Bilder, Ensembles von Figuren, Köpfen und Landschaften, halten vom Leben geschriebene Geschichten der Empfindlichkeit fest. Durch jahrelange Schichtung werden Landschaften im Bild zu Zeichen des Materials, der Farbe, der Zeit, und der Erosion von Gewesenem und Gesehenem. Eine Etage höher bietet sich die (Wieder-)Begegnung mit dem Karlsruher Maler und Grafiker Willy Kiwitz. Er lebte von 1886 bis 1978, hatte bei Albert Haueisen und Walter Conz studiert und erhielt 1929 den Grafikpreis des Badischen Kultusministeriums sowie 1953 den Ersten Kulturpreis der Stadt Karlsruhe für Malerei und Zeichnung. Eine eigene Mal- und Zeichenschule in Essen wurde 1934 aus politischen Gründen geschlossen, ab 1937 lebte Kiwitz wiederum in Karlsruhe, wo er neben andern mit den Künstlerkollegen Wladimir von Zabotin, Franz Dewald und Willi Müller-Hufschmid Kontakt hatte. 1947 erhielt Kiwitz, der von zunächst gegenständlichen Arbeiten den Schritt zur Abstraktion vollzog, eine Berufung als Grafiklehrer an die Kunstwerkstätten in Darmstadt. 1949 bis 1965 gab er Aktzeichenunterricht an einer Privatschule in Karlsruhe. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl seiner grafischen Arbeit.
> bis 8.8., Galerie Raimund Voegtle, Karlsruhe, Waldstr. 17, Mi-Fr 14-19 Uhr, Samstag 12-16 Uhr.