Der Fotograf Wilhelm Kratt (1869 -1949)

Menschen sind eher Randfiguren in den Fotografien von Wilhelm Kratt. Das Hauptinteresse des Fotografen, der seine Schauspielerkarriere krankheitshalber abbrechen musste, galt den Ortsbildern in Baden und Württemberg und der Architektur der damaligen Residenzstadt Karlsruhe und Umgebung. Aus seinem 1905 gegründeten „Institut für kunsthistorische Photographie“ ging das „Badische Denkmälerarchiv“ hervor, dessen Bestand 1936 in den Besitz des badischen Staates überging und heute einen Archivschatz darstellt, der nicht nur, aber vor allem aus denkmalpflegerischer Sicht hochinteressant ist. Der neue Band des Stadtarchivs Karlsruhe zeigt 116 ausgewählte Kratt-Fotos, eindrucksvolle Aufnahmen einer vergangenen Epoche und einer oft genug vom Krieg zerstörten Architektur, in den Textbeiträgen erfährt man einiges über das Leben von Kratt und viel über seine Arbeit und deren Bedeutung. Der Band ist das Begleitbuch zur sehenswerten, bis zum 23.August geöffneten Ausstellung im Prinz-Max-Palais, in der auch einige von Kratts Stereobildern zu sehen sind und Einblick in seine Arbeitsweise gewährt wird. -ko

Info Verlag, 112 Seiten mit 116 Fotos, 12 Euro