Die SWR-Bestenliste, die allein durch das allmonatliche Votum von 31 renommierten Literaturkritikern zustande kommt, ist eine Institution und bietet eine willkommene Orientierung im Bücherdschungel für anspruchsvolle Leser. Tradition haben mittlerweile auch die öffentlichen Diskussionen zwischen vier ausgewählten Juroren, die seit einigen Jahren auch im Literaturhaus in Karlsruheim Prinz-Max-Palais über die Bühne gehen. Am 2. diskutieren Sigrid Löffler, Helmut Böttiger, Eberhard Falcke und Lothar Müller über Neuerscheinungen. Doris Wolters und Karl-Rudolf Menke geben Kostproben aus den besprochenen Büchern zum Besten.
Zur Literaturförderung des Landes gehört auch die Vergabe von Literaturstipendien. Im letzten Jahr gingen sie an die Lyrikerinnen Dorothea Grünzweig und Christine Langer und an den Erzähler Markus Orths. Alle drei lesen am 14. im Literaturhaus.
Markus Orths muss man eigentlich nicht mehr extra vorstellen, mit den Kurzromanen Das Lehrerzimmer und Das Zimmermädchen hat er sich in den oberen Rängen der deutschen Literaturszene etabliert.
Nach Finnland hat es die in Korntal bei Stuttgart geborene Schriftstellerin und Übersetzerin Dorothea Grünzweig verschlagen, zuletzt erschien von ihr der Gedichtband Die Auflösung.
Die gebürtige Ulmerin Christine Langer schreibt Lyrik, Prosa und Literaturkritiken und ist Herausgeberin der Zeitschrift Konzepte. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Schwäbische und badische Autoren haben einen bedeutenden Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte geleistet, man denke nur an Friedrich Schiller und Johann Peter Hebel. Die kleine Landesbibliothek des Klöpfer & Meyer-Verlags versucht diesen Beitrag ins rechte Licht und ins Bewusstsein des Lesepublikums zu rücken. Der bekannteste Kulturwissenschaftler des Landes, Hermann Bausinger, der SWR-Kulturredakteur Werner Witt und Verleger Hubert Klöpfer stellen die Reihe am 16. im Literaturhaus vor.
Zu einem literarisch-musikalischen Abend lädt die Franz Kafka LiteraturBühne am 24. ins A&S Bücherland (Rintheimerstr.18) ein. Christoph Köhler liest Gedichte von Charles Baudelaire aus dem berühmten Zyklus Die Blumen des Bösen, in der Übersetzung des in Karlsruhe aufgewachsenen Schriftstellers, Übersetzers und Diplomaten Wilhelm Hausenstein. Dietmar Schlager am Flügel spielt Etüden von Chopin. Um die Verbindung von Musik und Literatur geht es auch in zwei Veranstaltungen mit der Chansonette und Vortragskünstlerin Margot Grados-Ramos im A&S Bücherland. Am 9. liest sie unter dem Motto Unsterbliche Werke und sterblicher Alltag Geschichten aus dem Leben der Komponisten Mozart, Schubert, Bach, Beethoven und Wagner, die Konzertpianistin Anna Stanimak liefert dazu die entsprechende musikalische Illustration. Aus den Briefen von Antoine de Saint-Exupery an seine Mutter und aus Der kleine Prinz liest sie am 30. in Begleitung von Helmut Buob am Flügel.
Zum zweiten Karlsruher Lesefrühstück lädt der Kabarettist und Entertainer André Richter (Foto die Kratzbürtsen links) am 5. (11 Uhr, Einlass ab 10 Uhr) ins MoccaSin Coffee (Ritterstraße 6) ein. Es ist eine Sonntagsmatinee der besonderen Art mit Lesungen, Kleinkunst-Darbietungen, Publikumsbeteiligung und Büchertipps. Mit von der Partie sind u.a. Susanne Erfurth, Hubert Foltin und Kai Ahnung (wenn das mal kein Künstlername ist´! - Foto die Kratzbürtsen rechts). Der Eintritt ist frei.
Das Colloquium Fundamentale, das im Darwin-Jahr unter dem Motto Erschöpfe Schöpfung´ stand, geht zu Ende mit einem Streitgespräch und einer Podiumsdiskussion. Am 2. streiten sich Dittmar Graf, Biologieprofessor aus Dortmund, und Gereon Wolters, Philosophieprofessor aus Konstanz, über die Welterklärungsmodelle Evolution und Kreationismus. Am 9. wird Darwins Wirkung zwischen Wissenschaft und Mythos zur Sprache gebracht von der Molekularbiologin Sabine Paul, dem SZ-Wissenschaftsredakteur Christoph Schrader und Eckart Voland, Professor für Philosophie der Biowissenschaften an der Uni Gießen. Zu den eintrittsfreien Veranstaltungen um 18 Uhr im Engesser-Hörsaal (Geb.10.81) ist jedermann willkommen. Veranstalter ist das ZAK/Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale. Veranstaltungsbeginn ist, wenn nicht anders angegeben, ist 20 Uhr. -ko