Mohammed Hanif > Eine Kiste explodierender Mangos

Als 1988 der Pakistanische Präsident Zia ul-Haq bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam galten Mangos als eine der abstrusesten Theorien über die Ursache. Mohammed Hanif, der selbst Pilot der pakistanischen Luftwaffe war, greift dieses Ereignis auf und entwickelt daraus einen Roman mit anarchischer Komik und schwarzem Humor. Obwohl abgesehen von einigen historischen Persönlichkeiten alle Figuren und die Handlung laut Aussage des Autors frei erfunden sind schleicht sich beim Leser der garstige Gedanke ein: „Ja, so könnte es gewesen sein!“. Die brillant erzählte Satire wechselt häufig die Erzählperspektive, strotzt vor großartigen Einfällen und überraschenden Wendungen. Wer eine Militärkomödie mit albernen Witzen über Diktatoren erwartet liegt falsch. Hanifs Humor ist subtiler. Mit bitterbösen Ideen entlarvt er den grotesken Zynismus einer Diktatur, in der zu Recht jeder in jedem seinen Feind sieht. Verschiedene Buchpreisnominierungen sind sein Lohn. Auch mein Anwärter auf „Buch des Jahres“ –gk

> A1 Verlag, 384 Seiten, 22,80 Euro